BERLIN. Die neugewählte AfD-Vorsitzende Frauke Petry hat ihrem bisherigen Co-Vorsitzenden Bernd Lucke vorgeworfen, mit der Behauptung eines Rechtsruckes der Partei „die Seele der AfD“ verletzt zu haben. Lucke war am Freitag wie von ihm angekündigt aus der AfD ausgetreten.
„Die AfD steht inhaltlich da, wo sie bei ihrer Gründung 2013 stand“, sagte Petry nach der ersten Sitzung des neuen Bundesvorstandes am Freitag in Berlin. Die AfD sei nie eine extremistische Partei gewesen und werde es auch nie sein. „Die Euro-Kritik bleibt unser wichtigstes Thema“, unterstrich die Vorsitzende der sächsischen AfD-Fraktion. Wichtige Themen seien unter anderem die notwendige Reform der EU, die Einführung der direkten Demokratie auf Bundesebene sowie die Mittelstandsförderung und die Familienpolitik.
AfD plant Online-Petition zur Eurorettung
Petrys Co-Sprecher Jörg Meuthen kündigte eine Online-Petition zum von der AfD geforderten Euro-Austritt Griechenlands sowie zum grundsätzlichen Ende der Rettungsschirm-Politik an. Nicht nur AfD-Mitglieder, sondern alle Bürger seien dazu aufgerufen, sich an der Abstimmung zu beteiligen.
Nach Angaben von Petry sind seit dem Parteitag in Essen am vergangenen Wochenende bereits mehr als 2.000 der zuletzt 21.000 Mitglieder aus der AfD ausgetreten. Die Partei rechne damit, daß bis zu zwanzig Prozent der Mitglieder ihr Parteibuch zurückgeben könnten. (ms)