BERLIN. Der FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff hat sich dafür ausgesprochen, Englisch als zweite Amtssprache in Deutschland einzuführen. Anlaß ist der mittlerweile von der CSU aufgegebene Vorstoß, Ausländer zu ermuntern, auch zu Hause deutsch zu sprechen.
Die sei ein Versuch, „mit zweifelhaftem Populismus die AfD rechts zu überholen“ und gefährde den Wirtschaftsstandort Deutschland, schrieb Lambsdorff in einem Gastbeitrag für die Welt.
„Die Mehrzahl hoch qualifizierter Fachkräfte spricht Englisch, nicht Deutsch. Viele gehen deshalb lieber nach Skandinavien oder Holland, wo selbstverständlich Englisch gesprochen wird, auch auf dem Amt. Der Irrglaube, daß hoch qualifizierte Menschen nicht zum deutschen Markt passen, weil sie kein Deutsch sprechen, führt in eine Sackgasse“, kritisierte der Vizepräsident des Europäischen Parlaments.
„Deutschland muß mutige Schritte gehen“
Deshalb müsse Englisch in Deutschland Verwaltungssprache werden, „mittelfristig vielleicht sogar Amtssprache“, forderte der FDP-Politiker. „Englisch ist heute lingua franca, die globale Verkehrssprache. Sie wird in Europa, Asien und Lateinamerika flächendeckend unterrichtet. Schon deshalb ist sie die praktikabelste Lösung.“
Die Umsetzung seines Vorschlags werde zwar nicht über Nacht gelingen, doch „wenn wir es mit dem Wettbewerb um hoch qualifizierte Arbeitskräfte ernst meinen, muß Deutschland mutige Schritte gehen“, betonte Lambsdorff. „Zu verlieren haben wir nichts, zu gewinnen ein weltoffenes, attraktives und wettbewerbsfähiges Land, in das kluge Leute gerne kommen.“ (krk)