BERLIN. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) will Nachwuchssorgen der Bundeswehr mit einem Acht-Punkte-Plan für mehr Komfort bekämpfen. Zentraler Punkt ist das Projekt „Moderne Unterkunft“, durch den alle 55.000 Einzelstuben der Bundeswehr verschönert werden. „Flat-Screen-TV mit Wandhalter, Stehlampe mit Leseleuchte, Minikühschrank und Garderobenspiegel“ zitiert die Bild aus dem Programm, mit dem von der Leyen den „Wohlfühlfaktor“ in der Armee stärken möchte.
Neben Einzelstuben sollen auch die Gruppenunterkünfte der Bundeswehr aufgehübscht werden. Das bisherige Mobiliar im Design „Olympia“ wird gegen ein neues in „Buche Dekor“ ausgetauscht. Auch die Beleuchtung der Stuben wird wohnlicher. Weiter ist die Gratisnutzung von Internet und Telefon geplant. Für beide Teilprojekte sind Kosten von jeweils 38 Millionen Euro vorgesehen. Durch den erhöhten Stromverbrauch wird mit Mehrkosten von zweieinhalb Millionen Euro im Jahr gerechnet.
„Führen in Teilzeit“
Durch den Punkt „Führen in Teilzeit“ will von der Leyen die Bundeswehr als modernen Arbeitgeber präsentieren. Soldaten und Bundeswehrangestellte haben künftig die Möglichkeit, Zeitguthaben auf ein Arbeitskonto anzusparen. Um ein mobiles Arbeiten zu flexiblen Zeiten zu erleichtern, sieht der Plan die zusätzliche Beschaffung von 3000 Klapprechnern bis 2016 vor. Hierfür sind Kosten von knapp 12 Millionen Euro veranschlagt.
Eine weiter Maßnahme, durch den die Verteidigungsministerin die Bundeswehr „zu einem der attraktivsten Arbeitgeber in Deutschland“ machen möchte, ist die Vereinbarkeit von Familie und Dienst. Bis 2019 ist die Einrichtung von jährlich bis zu zwanzig „Großtagespflegeprojekten“ geplant. Hierfür sind zehn Millionen Euro vorgesehen. Die Zahl der Versetzungen soll reduziert und auf den Jahresbeginn beziehungsweise die Sommerferien beschränkt bleiben. (FA)