DÜSSELDORF. Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat angekündigt, verstärkt gegen Übergewicht bei Kindern vorzugehen. Dazu sollen Grundschüler in 25 Kommunen regelmäßig Fitneß-Tests absolvieren. Schüler, die dabei schlecht abschneiden, sollen vom Staat Einstiegsangebote für Sportvereine finanziert bekommen, berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung.
„Ziel ist es, Eltern und Kinder frühzeitig auf motorische Defizite hinzuweisen“, sagte Sportministerin Ute Schäfer (SPD). Die einstündigen Übungen sollen außerhalb der Unterrichtszeit stattfinden und in bestimmten Abständen wiederholt werden. Schäfer empfahl einen Beginn der Tests ab der zweiten Klasse.
Hintergrund der Maßnahmen ist die zunehmende Zahl fettleibiger Kinder in Deutschland. In der Vergangenheit waren 43 Prozent der Grundschüler nicht in der Lage, auf dem Boden sitzend ihre Fußsohlen zu erreichen. Jeder dritte schaffte es nicht, zwei Schritte rückwärts zu balancieren. In Deutschland gelten 15 bis 20 Prozent der Kinder als übergewichtig. Dies sind etwa 1,9 Millionen. Seit Ende der neunziger Jahre hat sich ihre Zahl in der Bundesrepublik um 50 Prozent erhöht. (ho)