BERLIN. Generalbundesanwalt Harald Range hat vor in Deutschland aufgewachsenen islamistischen Terroristen gewarnt. Diese Art von Terrorismus funktioniere auch ohne große Strukturen und Unterstützernetzwerke, sagte Range nach einem Bericht der Bild-Zeitung. Die Täter radikalisierten sich mit Hilfe islamistischer Propaganda im Internet. Dort oder im Elektrofachhandel bekämen sie alles, was sie für ihre Anschläge brauchten. Die größte Gefahr gehe dabei von Einzeltätern aus.
Sorge bereiteten dem Generalbundesanwalt vor allem Islamisten aus Deutschland, die in Syrien gegen Präsident Baschar al Assad gekämpft haben. Sicherheitsbehörden schätzen deren Zahl derzeit auf über 200. Nach Informationen der Bild sind mittlerweile mehr als 60 von ihnen nach Deutschland zurückgekehrt. Mindestens 17 von ihnen sollen in Syrien an Kämpfen beteiligt gewesen sein. „Niemand von uns kann voraussehen, wie es in Ihnen aussieht, wenn sie zurückkommen“, warnte Range.
Die Sicherheitsbehörden hätten daher in Deutschland vor allem sogenannten „weiche Ziele“ im Auge. Dazu zählten vor allem größere Menschenansammlungen – beispielsweise bei Fußballspielen oder Konzerten. Aber auch Weihnachtsmärkte seien potentielle Ziele von islamistischen Terroristen, da der Vorweihnachtszeit „innerhalb der westlichen Staatengemeinschaft ein hoher Symbolwert beigemessen wird“, heißt es in einem Papier der Bundesinnenministeriums. (krk)