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Olympische Spiele: Russen kritisieren Gaucks Sotschi-Absage

Olympische Spiele: Russen kritisieren Gaucks Sotschi-Absage

Olympische Spiele: Russen kritisieren Gaucks Sotschi-Absage

Gauck
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Bundespräsident Joachim Gauck will nicht zu den olympischen Spielen nach Sotschi reisen Foto: picture alliance/dpa
Olympische Spiele
 

Russen kritisieren Gaucks Sotschi-Absage

Die Entscheidung von Bundespräsident Joachim Gauck, nicht zu den olympischen Spielen nach Sotschi zu reisen, ist in Rußland auf Kritik gestoßen. Der Duma-Abgeordnete Robert Schlegel warf Gauck vor, sich auf Kosten der deutsch-russischen Beziehungen profilieren zu wollen.
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MOSKAU. Die Entscheidung von Bundespräsident Joachim Gauck, nicht zu den Olympischen Spielen nach Sotschi zu reisen, ist in Rußland auf Kritik gestoßen. Der Duma-Abgeordnete Robert Schlegel von der Regierungspartei „Einiges Rußland“ warf Gauck vor, sich auf Kosten der deutsch-russischen Beziehungen profilieren zu wollen. Gaucks Aktion sei „persönlich nachvollziehbar, aber politisch dumm“, sagte Schlegel nach einem Bericht von Spiegel Online. Das deutsche Staatsoberhaupt habe viele Möglichkeiten, seine Meinung zu äußern, Gauck solle für seine Kritik aber nicht ausgerechnet die Olympischen Spiele instrumentalisieren.

Unterstützung erhielt Schlegel vom Direktor des Zentrums für Deutschlandforschung bei der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau, Wladislaw Below. Gaucks Entscheidung, nicht nach Sotschi zu reisen, sei ein Fehler: „Es ist wohl die Entscheidung des Bürgers Gauck, aber nicht die des Bundespräsidenten. Als Staatsoberhaupt muß er über den Dingen stehen. Er ist in seinem Amt immer noch nicht angekommen“, kritisierte Below.

„Drangsalierung der Opposition“

Das Bundespräsidialamt hatte der russischen Regierung nach einem Bericht des Spiegel in der vergangenen Woche mitgeteilt, daß Gauck nicht zu den Olympischen Spielen kommen werde. Nach Informationen des Magazins solle dies als „Kritik an den Menschenrechtsverletzungen und der Drangsalierung der Opposition in Rußland“ verstanden werden.

Im August hatte bereits Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) einen möglichen Boykott der Winterspiele in Sotschi ins Spiel gebracht. Mit der Ausgrenzung von Homosexuellen gehe Rußland ihrer Ansicht nach einen großen Schritt in Richtung „lupenreinen Diktatur“, sagte Leutheusser-Schnarrenberger mit Verweis auf ein beschlossenes Gesetz, das es verbietet, gegenüber Minderjährigen für Homosexualität zu werben.

Gauck hat Rußland als Bundespräsident bislang noch nicht offiziell besucht. Sein Vater war 1951 in der ehemaligen DDR verhaftet und unter anderem wegen „antisowjetischer Hetze“ zur Haft in einem sibirischen Arbeitslager verurteilt worden, aus welchem er erst 1955 zurückkehrte. (krk)

 

Bundespräsident Joachim Gauck will nicht zu den olympischen Spielen nach Sotschi reisen Foto: picture alliance/dpa
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