BERLIN/WASHINGTON. „Die Zulassung von Frauen zum Militär ist wenig mehr als eine Farce, die den Steuerzahler teuer zu stehen kommt. Von echter Gleichberechtigung – einer Gleichberechtigung nämlich, die dafür sorgt, daß Soldaten beider Geschlechter die gleichen Risiken auf sich nehmen und die gleichen Verluste erleiden – sind wir so weit entfernt wie eh und je“, schreibt Martin van Creveld, weltweit führender Militärtheoretiker, in einem Beitrag für die morgen erscheinende Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT.
Die Zahlen aus den Kriegen der USA im Irak und in Afghanistan zeigten, daß die Wahrscheinlichkeit, daß Soldatinnen fallen, im Verhältnis zu ihrer Zahl um 90 Prozent geringer sei. Das könne daran liegen, daß diese mit Rücksicht auf die öffentliche Meinung nicht in gleichem Maße eingesetzt würden wie ihre männlichen Kollegen. Oder daran, daß „die Frauen selber tausend Wege gefunden haben, den Feuergefechten aus dem Weg zu gehen. Wahrscheinlich wirken beide Faktoren zusammen. Statt im Kampf zu stehen, schieben viele Soldatinnen eine ruhige Kugel“, so Martin van Creveld.
Frauen könnten zudem generell bezüglich ihrer physischen Belastbarkeit nicht mit Männern mithalten. Versuche in dieser Richtung führten zu einer unverhältnismäßig hohen Verletzungsrate der Frauen. Zudem blieben Männer durchschnittlich länger beim Militär. „Auch unter diesem Gesichtspunkt sind die Mittel, die in die Ausbildung von Frauen investiert werden, verschwendet“, erklärt der Militärhistoriker.
Prof. Dr. Martin van Creveld, Jahrgang 1946, gilt als einer der „weltweit führenden Militärtheoretiker“ (taz) bzw. als „einer der renommiertesten Militärhistoriker der Gegenwart“ (Welt). Seit 1971 lehrt er die Theorie des Krieges an der Hebräischen Universität Jerusalem.