BERLIN. Die Polizei hat deutschlandweit erneut mehrere Wohnungen eines Netzwerkes radikaler Moslems durchsucht. Die Durchsuchungen stehen laut Polizeiangaben im Zusammenhang mit der Großrazzia am vergangenen Freitag. Diesmal richte sich der Schlag gegen „das nähere Umfeld“ einer Extremistengruppe von Türken und Tschetschenen. Zu den elf Objekten am Freitag waren jetzt weitere dreizehn Objekte in Berlin, Brandenburg und Thüringen betroffen.
Am Freitag wurden auch die mutmaßlichen Rädelsführer Ismet D. und Emin F. verhaftet. Den 41 beziehungsweise 43 Jahre alten Türken wird vorgeworfen, in Deutschland Sympathisanten der Terrormiliz „Islamischer Staat“ angeworben und für einen „Dschihad“ gegen die „Ungläubigen“ in Syrien vorbereitet zu haben. Dazu soll auch hochwertiges militärisches Material bis hin zu Nachtsichtgeräten beschafft worden sein. Auch gegen drei weitere Türken wurden Ermittlungen eingeleitet.
Ersten Vernehmungen nach sei Ismet D. dabei als „Emir“ der Extremistengruppe aufgetreten, während Emin F. vor allem für die Finanzen zuständig gewesen sei. Sie sollen laut Ermittlungsbehörden Mitglieder bei der Ausreise nach Syrien finanziell und organisatorisch unterstützt und Geld „zur Begehung schwerer Gewalttaten“ zur Verfügung gestellt haben. Erkenntnisse über konkrete Anschläge in Deutschland lägen aber auch nach der jüngsten Razzia nicht vor. (FA)