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Berlin-Kreuzberg: Dealer ja, Touristen nein

Berlin-Kreuzberg: Dealer ja, Touristen nein

Berlin-Kreuzberg: Dealer ja, Touristen nein

Berlin-Touristen, ungern gesehene Gäste in Friedrichshain-Kreuzberg Foto: rg
Berlin-Touristen, ungern gesehene Gäste in Friedrichshain-Kreuzberg Foto: rg
Berlin-Touristen, ungern gesehene Gäste in Friedrichshain-Kreuzberg Foto: rg
Berlin-Kreuzberg
 

Dealer ja, Touristen nein

Monika Herrmann, die grüne Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, will ausländischen Touristen vorschreiben, daß sie weniger Lärm machen. Vielleicht sollten sie illegale Zeltstädte errichten und um Sozialhilfe betteln, meint JF-Redakteur Ronald Gläser. Ein Kommentar.
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Berlin feiert einen Touristenrekord nach dem anderen. Elf Millionen in- und ausländische Gäste haben 2013 die deutsche Hauptstadt besucht. Gut für die Stadt, die unter anderem durch die Gewerbesteuer und die neue Kurtaxe namens City-Tax kräftig mitverdient. Doch es gibt Mißvergnügte. Die grüne Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann, klagt über die Touristenschwemme, die vor allem ihren Innenstadtbezirk zu überfluten scheint. In einem Interview im Tagesspiegel spitzt sie die Sache so zu: „Fast im ganzen Bezirk kann man nachts wegen des Lärms nicht mehr mit offenem Fenster schlafen.“ Touristen würden mit Rollkoffern Krach machen oder abends nach Partys schon mal „in die Hauseingänge kotzen“. Sie könne es niemandem verdenken, wenn er deswegen wegziehe.

Frau Herrmann artikuliert das, was viele alteingesessene Kiezromantiker denken. Vorbehalte gegen Touristen werden in Kreuzberg seit Jahren geschürt. Ebenso wie gegen süddeutsche Zuzügler, die sich Wohnungen in beliebten Quartieren kaufen und damit die Gegend aufwerten. Grüne Kiezromantiker fühlen sich in ihrer Ruhe gestört, wenn ein paar englische Touristen abends von einer Kneipentour zurückkommen, und erheben deswegen die Forderung, der Staat müsse dieses Treiben unterbinden. Frau Herrmann schlägt daher gleich vor, ein paar Regeln aufzustellen und diese in Form eines Verhaltenskodex an Touristen auszugeben. Eine grüne Verbotsliste der besonderen Art. Und überhaupt: „Warum haben die lauten Ziehkoffer der Hostelbesucher zum Beispiel keine Gummirollen?“ Wie wäre es mit einem Gesetz gegen Rollkoffer mit Plastikrollen?

Du sollst die grüne Friedhofsruhe nicht stören!

Es ist bizarr. Frau Herrmann hat anderthalb Jahre lang den besetzten Oranienplatz in ihrem Bezirk geduldet. Ohne Baugenehmigung haben illegale Ausländer dort Hütten errichtet. Es entstand ein Slumdorf wie in der Dritten Welt mit unhaltbaren hygienischen Verhältnissen. Einige der Bewohner verübten Straftaten. Gleichzeitig sah die Bezirksbürgermeisterin zu, wie Schwarzafrikaner im Görlitzer Park einen florierenden Drogenhandel errichteten. Schließlich sorgte sie dafür, daß die ausländischen Besetzer der Gerhart-Hauptmann-Schule in dem Gebäude bleiben dürfen und nun auch noch Geld vom Steuerzahler ausgehändigt bekommen, obwohl sie illegal hier leben. „Druck löst keine Probleme. Jetzt reden wir erstmal und dann gucken wir weiter“, sagte Herrmann 2013 über den Oranienplatz.

Aber legale Touristen mit einem Rollkoffer, die ihr sauer verdientes Geld nach Berlin bringen, gehören ihrer Meinung nach wegschikaniert. Diese Frau kann einfach kein normaler Mensch mehr ernstnehmen. Sie schadet ihrem Bezirk und der ganzen Stadt. Monika Herrmann ist eine Schande für Berlin.

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Berlin-Touristen, ungern gesehene Gäste in Friedrichshain-Kreuzberg Foto: rg
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