BERLIN. Einwanderer in der Bundeswehr sollen offenbar zunehmend unter Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Vorurteilen leiden. Dies geht aus einer Studie des sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr hervor, die dem ARD-Magazin „Fakt“ vorliegt.
So soll einem muslimischen Soldaten mehrfach Schweinefleisch serviert worden sein. Zudem würden türkische und arabische Rekruten nach eigenen Angaben als „Ali“, „Monchichi“ oder „Dönerman“ bezeichnet.
Besonders stark sei die Diskriminierung in den unteren Mannschaftsdienstgraden und in Mitteldeutschland, beklagten die Autoren der Studie. Zwar habe die Bundeswehr in den vergangenen Jahren viel getan, um die Rahmenbedingungen zu verbessern, dennoch fehle es beispielsweise noch an islamischen Predigern in der Armee.
Für die Studie wurden 18 Soldaten befragt
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte dem ARD-Magazin, die Bundeswehr habe den Fehler „realisiert“ und werde ihn beheben. „Ich erwarte mir, daß unter den Migranten ganz viele Talente sind, die wir schätzen sollten.“ Deswegen dürfe die Armee diese nicht aus den Augen verlieren.
Unterdessen hat eine Gruppe ausländischer Soldaten den Verein „Deutscher.Soldat“ gegründet. Die Soldaten wollen damit zeigen, daß es auch Migranten gäbe, die sich mit den Werten und Normen Deutschlands identifizierten, sagte der Vereinsgründer Hauptmann Ntagahoraho Burihabwa. Derzeit haben zwölf Prozent der Bundeswehrsoldaten ausländische Wurzeln.
Für die nicht veröffentlichte Studie haben die Autoren 18 Soldaten nichtdeutscher Herkunft befragt. Damit sei diese zwar nicht repräsentativ, weise jedoch in die richtige Richtung, berichtet „Fakt”. (ho)