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Die Dummheit der Regierenden

Die Dummheit der Regierenden

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Die Dummheit der Regierenden

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Will man die Ursachen von Konflikten in der internationalen Politik an Personen festmachen und dort auf den Punkt und den Begriff bringen, dann kommt neben Worten wie Böswilligkeit, Angst, Haß, Leichtsinn und Selbstgerechtigkeit auch immer wieder die Dummheit ins Gespräch. Gemeint ist damit hauptsächlich zweierlei. Zum einen fällt die simple Unwissenheit über offenkundige Tatsachen in diesen Bereich.

Tatsachen, die man als verantwortlicher Staatsmann beispielsweise leicht selbst im Lexikon hätte nachschlagen können, statt dem Gerede irgendwelcher interessengeleiteter Berater zu vertrauen. Zum anderen wird man die Unfähigkeit, aus den vorhandenen Informationen logische Schlußfolgerungen zu ziehen, ebenfalls unter der Rubrik Dummheit ablegen müssen.

Ein treffliches Beispiel für den ersten Fall ist – mit Bedauern und Verlaub sei es festgestellt – der frühere amerikanische Präsident Woodrow Wilson. Natürlich war er nicht der einzige Politiker, der in den Jahren 1918 und 1919 im Pariser Vorort Versailles in vollendeter Ignoranz Grenzlinien durch einen Kontinent zog, für den er eigentlich nationale, demokratische Selbstbestimmung versprochen hatte. Die Informationen aber, wie das mit der Selbstbestimmung zu machen wäre, die bezog Wilson, der frühere Professor für Politikwissenschaft, völlig ungeprüft aus den in Washington ansässigen Lobbygruppen und von den Personen, die ihn auf seiner Reise nach Europa begleiteten.

Die Unfähigkeit der Vereinigten Staaten

Das führte schließlich dazu, daß im Dezember 1918 in der offiziellen Stellungnahme der amerikanischen Regierung für die kommenden Verhandlungen in Frankreich davon die Rede war, die gerade mal zweihundertfünfzigtausend Deutschen in Böhmen und Mähren seien doch problemlos in einen tschechisch geführten Staat zu integrieren. Es waren die tschechischen Politiker Edward Benesch und Thomas Masaryk, die diese Zahl in beachtlicher Dreistigkeit immer wieder vorgebracht und die US-Regierung samt Präsident überzeugt hatten.

Auf der Überfahrt nach Europa von anderer Seite darauf angesprochen, was mit den mehr als drei Millionen Deutschen in Böhmen geschehen sollte, reagierte Wilson überrascht: „Drei Millionen Deutsche in Böhmen! Das ist erstaunlich! Masaryk hat mir nie davon erzählt!“ So weit zu sehen, blieb es beim kurzfristigen Erstaunen. Der Unwissenheit folgte die Unfähigkeit, Schlußfolgerungen zu ziehen.

Friedensnobelpreis und der Konflikt

An der US-Politik änderte sich nichts grundsätzliches, zumal beim Präsidenten bald noch viel mehr Erstaunen darüber folgen sollte, was seine in Kriegszeiten eigentlich völlig von ihm abhängigen europäischen Verbündeten jetzt hinter seinem Rücken oder über seinen Kopf hinweg alles so durchsetzten.

Dabei kamen haltlose Konstruktionen ohne jede demokratische Existenzberechtigung zustande, wie die Tschechoslowakei nach 1919. Sie provozierten den nächsten Konflikt, der mit etwas mehr Verstand vielleicht auch hätte vermieden werden können. Für Wilson jedoch gab es 1919 zur Belohnung – den Friedensnobelpreis.

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