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Forsa-Chef Manfred Güllner: Von der Meinungsforschung zur Meinungsmache

Forsa-Chef Manfred Güllner: Von der Meinungsforschung zur Meinungsmache

Forsa-Chef Manfred Güllner: Von der Meinungsforschung zur Meinungsmache

Manfred Gülllner
Manfred Gülllner
Forsa-Chef Manfred Güllner: fragwürdige Datenbasis Foto: picture alliance/dpa
Forsa-Chef Manfred Güllner
 

Von der Meinungsforschung zur Meinungsmache

Daß Forsa-Chef Manfred Güllner der Alternative für Deutschland alles andere als wohlwollend gegenübersteht, ist spätestens seit dem vergangenen Bundestagswahlkampf hinreichend bekannt. Doch aus welchen Zahlen er seine Erkenntnisse über die AfD nimmt, ist mehr als fraglich. Ein Kommentar von Felix Krautkrämer.
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Daß Forsa-Chef Manfred Güllner der Alternative für Deutschland alles andere als wohlwollend gegenübersteht, ist spätestens seit dem vergangenen Bundestagswahlkampf hinreichend bekannt. Der Leiter des Meinungsforschungsinstituts läßt kaum eine Gelegenheit aus, gegen die Euro-Kritiker zu sticheln. Nicht selten überschreitet er dabei die Grenze zwischen Meinungsforschung und Meinungsmache.

Einen jüngsten Beweis hierfür liefert Güllner mit dem neuesten Wahltrend seines Instituts für RTL und Stern. Darin sehen seine Demoskopen die AfD bei fünf Prozent. Dennoch, so Güllner, sei die junge Partei keine Gefahr für die Union, die auf 41 Prozent kommt (minus 1 Punkt). Denn die konservativen Kritiker in der Union seien mehrheitlich kirchlich gebunden und europafreundlich.

Die Wähler der AfD dagegen seien überwiegend konfessionslose Verschwörungstheoretiker, die meinten: „Der Euro ist an allem schuld.“ Die AfD sei nur „ein Sammelbecken für Unzufriedene am rechten Rand“, ätzte Güllner gegenüber dem Stern. Ihr Potential liege hauptsächlich bei Nichtwählern sowie Wählern sonstiger, vor allem rechtsradikaler Parteien.

Unklare Datenbasis

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Aus welchen Daten der Forsa-Chef diese Erkenntnis nimmt, weiß nur er. Seltsamerweise versuchten gerade erst mehrere Medien, die AfD als konservativ-klerikaler Fundamentalisten abzustempeln. Wie das mit der von Güllner attestierten konfessionslosen Anhängerschaft der AfD zusammenpassen soll, ist fraglich.

Die AfD jedenfalls wäre nach den aktuellen Forsa-Zahlen im Bundestag vertreten, wenn die Deutschen am kommenden Sonntag ein neues Parlament wählen würden. Anders als die FDP, die bei vier Prozent verharrt. Damit gebe es erstmals für die Union, die wohl erneut mit der SPD koalieren oder sich für ein Bündnis mit den Grünen entscheiden würde, eine konservative Opposition. Und das wäre für die profil- und prinzipienlosen Christdemokraten unter Merkels Führung durchaus ein Problem. Auch wenn Güllner das nicht wahrhaben möchte.

Forsa-Chef Manfred Güllner: fragwürdige Datenbasis Foto: picture alliance/dpa
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