Die deutsche Linke kennt im Zusammenhang mit Chile und der Pinochet-Diktatur vor allem die „Colonia Dignidad“.

Der aus Deutschland stammende Sektenführer Paul Schäfer hatte die religiöse Siedlung gegründet, in der es jahrzehntelang zu Folter, Zwangsarbeit und Kindesmißbrauch gekommen war.

Am 17. Mai 2019 beschloß die Bundesregierung, Entschädigungen von bis zu 10.000 € pro Person an die Opfer der Sekte in Chile zu zahlen.

Wenn ein Chilene in Deutschland also ähnlichen Unfug betreiben würde, dann müsste demnach Chile den Opfern Entschädigung zahlen?
Also der Staat Chile, die Chilenen als Gemeinschaft der Steuerzahler?

Das finde ich sehr interessant, zu welchem Kollektivismus die deutsche „Vergangenheitsbewältigung“, die sich längst auch andere Betätigungsfelder neben der „Aufarbeitung“ der NS-Diktatur gesucht hat, fähig ist.

Wir sind Paul Schäfer…

In den 1920er Jahren hatten sich die Deutschen noch vehement dagegen empört, Reparationen für einen verlorenen Krieg zahlen zu müssen, den sie nicht verursacht hatten.

Die Bundesregierungen haben dagegen geradezu eine freiwillige Reparationszahlungs-Sucht entwickelt, da Schuld offenbar zum Kern deutscher Identität erhoben wurde.