Toyota hat die EU-Autohersteller mit seiner Hybridtechnik, die die Vorteile von Elektro- und Benzinantrieb verbinden soll, unter Druck gesetzt. Bereits für 23.900 Euro gibt es ein Mittelklassemodell. Auch die Franzosen ziehen mit ihrem Citroën C4 Hybrid HDi nach. Deutsche Firmen haben dagegen auf der 76. internationalen Automobilmesse in Genf keinen Hybridwagen prominent plaziert. Doch in Deutschland wird mit Hochdruck daran gearbeitet, den Vorsprung vor den Japanern und Franzosen wieder wettzumachen – durch eine Bündelung der Kräfte von Opel, Daimler-Chrysler und BMW einerseits sowie VW, Porsche und der Zulieferer ZF Friedrichshafen und Continental andererseits. Rätselhaft bleibt aber, weshalb Deutschlands Autoindustrie jetzt erst aufwacht, obwohl schon Jahre und Jahrzehnte mit Hilfe staatlicher Fördergelder an Elektroantrieben und Akkus geforscht wurde. In Deutschland wollte die Autoindustrie andere Wege gehen. Daimler-Chrysler will ab 2008 erst einmal die „Bluetec“ einführen, das heißt den saubersten Diesel der Welt auf den europäischen Markt bringen, in den USA sogar schon ab September. Auch der Benzinverbrauch soll mit Hybridantrieben mithalten, die die Bremsenergie im Stadtverkehr in die Akkus einspeisen können. Ein Blick auf die aktuelle Internetseite der Genfer Messebetreiber ( www.salon.auto.ch ) zeigt aber, was Autobauer wie -fahrer hierzulande am meisten fasziniert: der Kult um blitzende und PS-protzende Premiumfahrzeuge. Für kostengünstige und besonders spritsparende Kleinwagen sei hingegen das Lohnniveau im Land zu hoch. Wessen Zukunft ist da bei steigenden Benzinpreisen also sicher? Die der Fahrradbranche allemal.