Kinder möchten etwas von der Welt sehen: Wave Watching, Baby Watching, Dog Watching … Das klingt bei aller Kritik an Anglizismen spektakulärer als Wellen anschauen, Kleinkind anschauen und Hunde anschauen. Greenpeace Deutschland propagiert dann auch – nicht nur für Kinder – das Whale Watching, und zwar in Island. Der Hintergedanke: Island schlachtet Wale ab. Wenn aber die touristische Walbeobachtung floriert, dann ist das Abschlachten von Walen weniger lukrativ. Australien hat es vorgemacht. Ein australischer Nachfahre der Walfänger erklärt, daß erst in den letzten 50 Jahren mit dem Walfang aufgehört wurde. Mit Whale Watching wurde mehr Geld verdient als mit dem Walfang. Warum also Wale fangen? Bis nach Australien ist es etwas weit, also ab nach Island. Aber nur unter der Bedingung, daß Island den Walfang schon einmal einstellt. Um das zu erreichen, müssen nur genug Leute an Greenpeace (Große Elbstr. 39, 22767 Hamburg) zur entsprechenden Weiterleitung schreiben: „Ich würde einen Urlaub in Island ernsthaft in Betracht ziehen, wenn die isländische Regierung die Jagd auf Wale stoppt.“ Umweltschützer freilich kommen nicht per Flugzeug nach Island, sondern mit dem Schiff. Denn Ölsparen und Klimaschutz soll doch auch sein. Man kann offenbar nicht einfach alles zugleich haben, Walschutz in Island und Klimaschutz. Die nächste Kampagne gegen billiges Flugbenzin ist aber jetzt schon sicher. Vielleicht wäre Wolf-Watching oder Adler-Watching etwas, was beide Ziele miteinander verbindet, in Deutschland wohlgemerkt. Naturparadiese, die gefährdet sind, gibt es jedenfalls hierzulande mehr als genug. Fernglas nicht vergessen und Augen auf.