Die Berichterstattung zu Umweltthemen ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Daraus ließe sich folgern, daß für kaum jemand noch der Schutz der natürlichen Umwelt von Bedeutung ist. Doch das wäre zu kurz gedacht. Denn der Umstand, daß Umweltthemen nicht mehr so sehr ein Politikum darstellen, kann auch heißen, daß sie längst die Köpfe erobert haben. Dafür spricht die Eurobarometer-Erhebung „Die Einstellung der Europäer zur Umwelt“. Die Ergebnisse, die die Meinung von 16.000 im vergangenen Herbst befragten EU-Bürgern widerspiegeln, offenbaren: daß die natürliche Umwelt weiterhin an erster Stelle der als wichtig erachteten Themen steht. Auf die Frage, welche Ursachen von Umweltproblemen sie am meisten beunruhigen, erklärten 50 Prozent, daß Nuklearkatastrophen für sie ganz oben stehen. Das müßte Union und FDP zu denken geben, die mit 50 Prozent der deutschen Wählerstimmen in Berlin an die Regierungsmacht kommen wollen. Dazu befragt, welcher Kurs für besseren Umweltschutz eingeschlagen werden sollte, votierten 48 Prozent für strengere Vorschriften und eine härtere Durchsetzung. 45 Prozent äußerten die Ansicht, mit verstärkter Aufklärung über Umweltprobleme und Beteiligung am Entscheidungsprozeß seien die besten Ergebnisse zu erzielen. 40 Prozent der Befragten waren der Ansicht, der Schlüssel liege in der besseren Umsetzung bestehender Rechtsvorschriften. 33 Prozent der Europäer glauben, Entscheidungen zum Schutz der Umwelt seien am besten auf EU-Ebene zu treffen, während 57 Prozent der nationalen und kommunalen Ebene mehr zutrauen. Ob das für die EU ein guter oder schlechter Wert ist, darüber dürfen die Interpretationen auseinandergehen.
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