Wo möchten Sie am liebsten sein?
Vermutlich an einem Ort, wo ich mich dann wiederum fortwünschte. Wünschen wir uns nicht ständig irgendwo anders hin?
Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?
Für ein gutes Buch, für einen lieben Menschen, ab 22 Uhr für Bettruhe.
Was bedeutet Heimat für Sie?
Diese Frage bewegt mich seit langem. Es gibt für mich sozusagen „zwei Heimaten“.
Was ist Ihnen wichtig im Leben?
Daß sich niemand in mein privates Leben mischt. Ich möchte selbst für mein Tun und Lassen verantwortlich sein.
Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?
Unabhängigkeitsdrang, Schaffenskraft und Freude an Leistung, Musikalität, Demut. Aber auch Naivität, Impulsivität, Ungeduld.
Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?
Roland Baader: „Kreide für den Wolf“.
Welche Musik mögen Sie?
Musik soll rhythmisch und wohlklingend sein.
Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?
Im Hinblick auf das Weltgeschehen möchte ich mir kein Urteil erlauben.
Was möchten Sie verändern?
Was kann der Mensch denn schon verändern? Gewohnheiten sind zäh.
Woran glauben Sie?
An Größeres, als es der Mensch darstellt. An den Mut, dieses anzuerkennen und danach zu leben.
Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?
Einerseits Demut, also Gehorsam gegenüber den Notwendigkeiten des Daseins, andererseits Mut, angemaßte Autorität zu hinterfragen und den unbeugsamen Willen, die persönliche Freiheit zu verteidigen.
Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?
Ich hoffe, daß ich am Ende sagen kann: es ist ein erfülltes Leben gewesen. Wenn Dinge getan sind, kann man sie leichter loslassen.
Karin Pfeiffer-Stolz, Jahrgang 1948, engagierte Befürworterin der bewährten Rechtschreibung, arbeitete zwölf Jahre als Deutschlehrerin und dann im Verlagswesen. Seit 1998 ist sie in leitender Position im Stolz-Verlag, Düren tätig.