Wo möchten Sie jetzt am liebsten sein? Auf der Bühne oder in unserem Haus auf dem Lande mit riesengroßem Tiergnadenhof (der leider noch ein Traum ist). Wofür lassen Sie alles stehen und liegen? Für meine Tochter, meinen Liebsten, ’ne Mugge und besagten Gnadenhof. Was bedeutet Heimat für Sie? Sprache, Kultur, Menschen, die ich mag, die mich mögen und ähnlich „ticken“ wie ich. Was ist Ihnen wichtig im Leben? Mir selbst und meinen Überzeugungen treu zu bleiben, was aber stetes Lernen und ein Sich-Verändern einschließt. Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben? Die christlichen Werte, die ich aber für rein menschliche und damit für eigentlich selbstverständliche halte. Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt? Die Bibel – ich bin aus der Kirche ausgetreten. Welche Musik mögen Sie? Jede, außer volks“tümelnder“ und solcher, bei der ich das Gefühl habe, verarscht zu werden, wie bei manchem (!) Freejazz oder sogenannter moderner E-Musik. Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen? Der aufrechte Gang des Menschen, die Erfindung der Götter und die Überheblichkeit, sich als Krone der Schöpfung zu sehen. Was möchten Sie verändern? Daß der Mensch das, was er für sich selbst in Anspruch nimmt, Unversehrtheit und Toleranz, auch dem Rest der Schöpfung zubilligt. Woran glauben Sie? Daß wir alle noch lernfähig sind. Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben? Intolerant gegen jede Art von Gewalt zu sein. Welche Bedeutung hat der Tod für Sie? Er gehört zum Leben. Ich bin aber noch nicht alt genug, um ihm angstfrei und versöhnt entgegenzusehen. Scarlett O‘ , 48, ist Sängerin. Für die CD „Fast mit Neid“ erhielt sie zusammen mit Jürgen Ehle den Preis der Deutschen Schallplattenkritik. www.scarlett-o.de