Es ist bitterkalt draußen, jetzt, da die sibirische Kälte Einzug hält. Im letzten Winter, als in Kiew die orangene Revolution ihren vermeintlichen Sieg davontrug, herrschten ja auch nicht gerade südliche Temperaturen. Mit zeitlicher Verzögerung hat das farbliche Momentum jener Zeit, die Farbe Orange, unsere Redaktion heimgesucht, nachdem im vergangenen Jahr auch schon die CDU angesteckt worden war. Anfangs noch heimlich, nur ol-faktorisch wahrnehmbar, läßt es sich jetzt nicht mehr verbergen: Kollege Bäkermann ist Suchtopfer der im schräg gegenüber der Redaktion liegenden Supermarkt „Netto“ feilgebotenen Orangen. Und wie das so ist mit dem Suchtverhalten, es steckt an. Auch der Redakteur dieser Seite ist mittlerweile den Südfrüchten verfallen, deren „C“-Gehalt vermutlich wesentlicher größer ist als jener der Unionsparteien. Doch nicht nur der Duft nach Orangen prägt jetzt das Redaktionszimmer von Matthias Bäkermann und Marcus Schmidt, sondern seit einigen Tagen auch die dankenswerterweise von einem Leser aus Berlin gestifteten Jahrgänge der prächtig gebundenen Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte, eine bibliophile Meisterleistung, die jeder Bibliothek zur Ehre gereichen würde. Christian Dorn
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