Das war eine anstrengende Woche, vor allem für unsere Helfer, siebzehn junge Leute, die sich engagiert in das Getümmel der Stadt stürzten, um unsere Jubiläumsausgabe unter die Leute zu bringen. Dabei mußten sie zuweilen ähnlich viel Aktionsgeist zeigen wie Superman, der das Titelbild der letzten Ausgabe abgab. Im wahrsten Wortsinn agierten sie in der „Stunde der Patrioten“, als sie – etwa am ehemaligen Lehrter Stadtbahnhof – zur Einweihung des neuen Hauptbahnhofs in Aktion traten und die Ausgabe mit der Schlagzeile „20 Jahre Journalismus für Deutschland“ verteilten, Gott sei Dank unbehelligt von dem messerstechenden Amokläufer. Statt dessen gab es körperliche Angriffe von jugendlichen „Antifaschisten“, die meinten, uns die Arbeit abnehmen zu müssen, sprich: die Zeitungen aus den Händen zu reißen. Leider passierten diese Szenen in den vergangenen Tagen mehrfach. Bei den gewalttätigen Angriffen wurde gegen die von der Polizei erfaßten Personen von unserer Seite Strafanzeige wegen Körperverletzung gestellt, so auch gegen die mutmaßlichen taz-Mitarbeiter. – Wir danken unseren Helfern ganz herzlich: Sie haben durch ihren Einsatz die Freiheit verteilt – und verteidigt. An den Hindukusch muß man dafür nicht, die Kochstraße ist viel näher. Christian Dorn
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