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Messerattacke von Brokstedt: Michael Kyrath: Ein Vater kämpft gegen politische Windmühlen

Messerattacke von Brokstedt: Michael Kyrath: Ein Vater kämpft gegen politische Windmühlen

Messerattacke von Brokstedt: Michael Kyrath: Ein Vater kämpft gegen politische Windmühlen

Michael Kyraths Tochter Ann-Marie wurde in einem Zug nahe Brokstedt ermordert. Seitdem setzt sich Kyrath für eine Wende in der Migrationspolitik ein.
Michael Kyraths Tochter Ann-Marie wurde in einem Zug nahe Brokstedt ermordert. Seitdem setzt sich Kyrath für eine Wende in der Migrationspolitik ein.
Michael Kyrath in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ am 30. Januar: „Und wieder wird nichts passieren.“ Foto: Screenshot
Messerattacke von Brokstedt
 

Michael Kyrath: Ein Vater kämpft gegen politische Windmühlen

Vor zwei Jahren wird Michael Kyraths Tochter von einem Asylbewerber ermordet. Seitdem geht er wieder und wieder in die Öffentlichkeit und fordert eine Wende in der Migrationspolitik. Wer ist dieser Mann? Ein Porträt.
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Mannheim, Bad Oeynhausen, Solingen, Magdeburg, Aschaffenburg, München – und „immer dieselben Floskeln“. Michael Kyrath wirkte resigniert, als er jüngst bei „Markus Lanz“ zu den zahllosen Migrantenmorden befragt wurde. „Wir werden die nächsten Fälle erleben. Die politischen Verantwortlichen werden wieder am Tatort stehen und bedauern, wie schrecklich alles ist. Und wieder wird nichts passieren.“

Daß endlich etwas passiert, dafür kämpft Kyrath seit zwei Jahren, seit seine 17jährige Tochter Ann-Marie und ihr Freund Danny in einem Regionalzug nahe dem holsteinischen Brokstedt von einem abgelehnten Asylbewerber mit 38 Messerstichen ermordet worden sind. Anders als die meisten Hinterbliebenen, die sich zurückziehen, prangert Kyrath unermüdlich das politische Versagen an, das zu diesen Morden geführt hat.

„Es wird endlich Zeit, zu handeln!“

Was ihn besonders empört, ist die Täter-Opfer-Umkehr. „Es gab kein Wort an die Opfer, kein Wort an die Hinterbliebenen“, kritisierte der 49jährige selbständige Zahntechniker aus Elmshorn, nördlich von Hamburg. Stattdessen hätten sich selbsternannte Experten vor allem um den Täter gesorgt, den mehrfach vorbestraften Palästinenser Ibrahim A., der angeblich psychisch krank sei. Das habe ihn „alles sowas von wütend gemacht“.

Weil er eine harte Bestrafung forderte, mußte Kyrath sich sogar als „rechter Hardliner“ verunglimpfen lassen. Ein „hochrangiger Politiker“ der Hamburger Bürgerschaft habe ihn entrüstet belehrt, jeder Mensch verdiene eine zweite Chance. „Ich habe ihm einen Spaten angeboten, um meine Tochter auszugraben und ihr das zu erzählen. Sie wird dafür bestimmt Verständnis haben.“

Seine Wut sieht man Kyrath an – übermannen läßt er sich davon jedoch nicht. Der massige Mann spricht mit fester, aber ruhiger Stimme, wählt die Worte mit Bedacht. Etwa in einer RTL-Talksendung mit Olaf Scholz, in der er ihm vorwarf, seit Jahren nur zu reden: „Es wird endlich Zeit, zu handeln!“ Als der Kanzler sein Bedauern über den Tod „dieser Leute“ äußerte, zürnte Kyrath: „Das sind nicht ‘diese Leute’. Das sind Ann-Marie und Danny!“

Kyrath schreibt einen Brief an Özdemir

Nachdem Cem Özdemir im September mit einem FAZ-Gastbeitrag für Aufsehen gesorgt hatte, in dem er aufgrund negativer Erfahrungen seiner eigenen Tochter kritische Fragen zur Migration stellte, veröffentlichte Kyrath einen offenen Brief. Darin warf er dem Grünen-Politiker vor, viel zu spät „in der realen Welt der Bürger“ angekommen zu sein. Seine Frau und er stünden inzwischen mit mehr als 300 Familien in Kontakt, die alle ein ähnliches Schicksal erlitten hätten, machte er dem Minister deutlich: „Es ist immer das gleiche Täterprofil, immer das gleiche Tatwerkzeug, immer das gleiche Tatmotiv, der nahezu immer gleiche Tathergang.“

Eine Parteipräferenz hat Kyrath nicht. Da es ihm um die Sache gehe, rede er mit allen, ob rechts oder links. Konkrete Forderungen stellt er auch nicht, macht aber deutlich, daß es so nicht weitergehen könne. Was genau zu tun sei, das zu entscheiden überlasse er aber „anderen, die besser bezahlt werden als ich“, erklärt er, schließlich „bin ich kein Politiker“.

Am wichtigsten bleibt für den Vater die Erinnerung an Ann-Marie, sein einziges Kind: „Ich glaube fest daran“, sagt Michael Kyrath, „daß wir uns irgendwann einmal wiedersehen werden. Und ich will, daß sie dann sagt: Papa, ich bin stolz auf dich, darauf, daß du gekämpft hast.“

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Aus der JF-Ausgabe 10/25.

Michael Kyrath in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ am 30. Januar: „Und wieder wird nichts passieren.“ Foto: Screenshot
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