BERLIN. Die Gesundheitskosten für Beamte haben im vergangenen Jahr neue Rekorde erreicht (JF berichtete). Nach Berechnungen der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestages sind die Beihilfeausgaben des Bundes zwischen 2022 und 2024 um fast 15 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro gestiegen. In den Ländern kletterten die Kosten von 11,3 Milliarden auf 13,8 Milliarden Euro.
Als Gründe für den Anstieg werden der demographische Wandel, steigende Behandlungskosten und der medizinische Fortschritt genannt. Beamte erhalten für Krankheits-, Pflege- und Vorsorgeleistungen Zuschüsse vom Staat und sichern den Rest in der Regel über private Krankenversicherungen ab.
Junge Beamte wählen zunehmend die GKV
Dir Grünen-Abgeordnete Linda Heitmann warnt, das Geschäftsmodell der privaten Versicherungen werde so „dauerhaft gesichert“, während dem solidarisch konzipierten Gesundheitssystem Mittel entzogen würden. Sie fordert deshalb eine Umstellung auf pauschale Beihilfen, wie sie etwa in Hamburg und Bremen bereits angeboten werden. Dort übernimmt der Dienstherr für in der gesetzlichen Krankenversicherung verbleibende Beamte pauschal die Hälfte der Beiträge.
Das Gutachten zeigt, daß gerade jüngere Beamte diese Option zunehmend nutzen. In Hamburg lag die Wahlquote bei neu eingestellten Staatsdienern (ohne Polizei und Feuerwehr) zwischen 2018 und 2023 bei rund 16 Prozent, unter Nachwuchskräften sogar bei einem Viertel. (rr)