BERLIN. Jener Syrer, der bereits durch Angriffe auf mehrere Regierungsgebäude auffällig geworden ist, hat erneut zugeschlagen. Am Wochenende attackierte er das Paul-Löbe-Haus, einen Teil des Bundestagskomplexes. Dort wurde er von Einsatzkräften der Polizei auf frischer Tat ertappt und festgenommen.
Wie die Berliner Polizei am Sonntag mitteilte, hatte der Mann mit einem Pflasterstein die gläserne Eingangstür des Gebäudes beschädigt. Der Stein, der als Tatmittel diente, wurde beschlagnahmt. Nach seiner Festnahme übergaben die Beamten den mutmaßlichen Täter dem Staatsschutz des Berliner Landeskriminalamts. Dieser geht von einer politischen Motivation der Tat aus.
Syrer unerlaubt in Deutschland
Noch am Sonntagnachmittag erließ das Bereitschaftsgericht Haftbefehl. Der 48jährige, der sich nun in Untersuchungshaft befindet, ist kein Unbekannter: Bereits in den vergangenen Tagen hatte er das Bundesinnenministerium, das Bundeskanzleramt sowie das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe mit Steinen und Fäkalien attackiert. Schon nach seiner ersten Tat wurde bekannt, daß sich der Migrant illegal in Deutschland aufhält und in mehreren Städten gesucht wurde. Doch er blieb auf freiem Fuß.
Vorstrafen und Geständnisse
Nach Angaben der Ermittler wurde der Mann bereits am Dienstag in Karlsruhe per Eilverfahren verurteilt. Dort hatte er mit einem Stein die Fassade des Bundesverfassungsgerichts beschädigt. Das Amtsgericht Karlsruhe verhängte eine Geldstrafe in Höhe von 2.400 Euro.
Vor Gericht gestand der Mann sämtliche Angriffe, einschließlich der Steinwürfe auf das Bundesinnenministerium und das Kanzleramt. Als Motiv gab er an, Aufmerksamkeit für eine von ihm eingereichte Verfassungsbeschwerde erzielen zu wollen. Offenbar hatte er zuvor gefordert, persönlich mit Bundeskanzler Olaf Scholz zu sprechen. (rr)