BREMEN. Die Bremer Grünen haben eine Unterschriftenkampagne für Fußgängerampeln mit Motiven schwuler und lesbischer Paare gestartet. Insgesamt soll es 26 dieser Ampeln in der Hansestadt geben – symbolisch für die 2024 dort registrierten 26 homophoben Straftaten. Dabei handele es sich um „ein Zeichen der Solidarität“, wie ein Sprecher der Partei am Montag mitteilte. „Ein klares ‘Ihr seid Teil von Bremen!‘ für alle queeren Menschen in dieser Städte (sic!).“
Zugleich kritisierte der grüne Landesverband Bundeskanzler Friedrich Merz. Der Christdemokrat hatte im Vorfeld des Internationalen Tages gegen Homophobie die Entscheidung der Bundesregierung, keine Regenbogenfahne über dem Bundestag zu hissen, damit begründet, daß das deutsche Parlament kein „Zirkuszelt“ sei. In der Petition appellieren die Bremer Grünen an ihre Sympathisanten: „Wir wollen Bremen zur Manege machen.“
Nicht nur schwule Ampelmännchen gefordert
Neben den 26 Ampeln fordern die Initiatoren „einen Regenbogen-Zebrastreifen an einem zentralen Ort“. Dies sei als „dauerhaftes Zeichen queerer Sichtbarkeit“ gedacht. Die Ampeln und der Zebrastreifen sollen nach dem Willen der Initiatoren „bis Ende diesen Jahres (sic!)“ eingesetzt werden.
Die Parteichefin der Bremer Grünen, Josephine Assmus, sagte dazu der Nachrichtenagentur dpa, wer Gleichberechtigung ernstnehme, müsse „dafür eintreten, daß queere Menschen sichtbar, sicher und selbstbestimmt leben können“. Erklärtes Ziel der Unterschriftenaktion ist es, „mindestens 2.000 Unterschriften aus der Bevölkerung“ einzusammeln.
Die fertige Unterschriftenliste soll zum CSD Bremen am 23. August der Bürgerschaftsfraktion der Partei überreicht werden. Aktuell kommen auf der Website der Initiative 84 Unterschriften zusammen. In Wolfenbüttel, Braunschweig und Hannover im benachbarten Niedersachsen gibt es bereits solche Ampeln. (st)