DÜSSELDORF. Mutmaßliche Anhänger der Identitären Bewegung haben am Wochenende das erste arabischsprachige Straßenschild Deutschlands überklebt. Statt der arabischen Version der „Ellerstraße“ wurde dort der Schriftzug „Karl-Martell-Straße“ sowie ein Ritter angebracht.
Auf Telegram schrieb die Gruppe „Revolte Rheinland“ dazu: „Damit diese Geschichtsverdrehung und Unterwerfungsgeste nicht unbeantwortet bleibt, verdeckten Aktivisten in der vergangenen Nacht nicht nur das Schild der Schande, sondern benannten die gesamte Straße nach einem großen Europäer um, der bereits vor knapp 1.300 Jahren die islamische Landnahme stoppte.“
Staatsschutz ermittelt
Karl Martell war Hausmeier des Frankenreiches im 8. Jahrhundert und damit faktisch dessen Alleinherrscher. Im Jahr 732 schlug ein von ihm geführtes Heer die aus Spanien eindringenden Araber und verhinderte so ein weiteres Vordringen der islamischen Gotteskrieger nach Mitteleuropa.
Neben der Überklebung des arabischen Schildes brachten die Aktivisten auch eine Informationstafel an, auf der die historischen Hintergründe erklärt werden. Überschrieben ist der Text mit „Remigration statt Unterwerfung“. Wenig Anklang fand die Klebe-Aktion bei der Düsseldorfer Polizei. Diese teilte am Montag mit, der Staatsschutz habe die Ermittlungen übernommen.
Das arabische Straßenschild wurde erst vor wenigen Wochen angebracht. Die Initiatoren sowie der Stadtrat sehen darin eine „Würdigung“ der multikulturellen Gesellschaft und einen „Dank“ an die Fremdarbeiter, die angeblich Deutschland wiederaufgebaut hätten. Insgesamt soll es in Düsseldorf bald zehn zweisprachige Straßenschilder geben. (ho)