WIESBADEN. Die Bevölkerung Deutschlands ist im vergangenen Jahr um 1,3 Prozent gewachsen. Das entspricht einem Plus von mehr als einer Millionen Menschen. Demnach lebten zum Jahresende etwa 84,4 Millionen Menschen in Deutschland, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Vorjahr war die Bevölkerung noch um lediglich 0,1 Prozent gewachsen.
Vor allem die deutlich gestiegenen Einwanderungs- und Asylzahlen sind dafür verantwortlich. Während des gesamten Jahres gab es damit eine Nettozuwanderin von etwas mehr als einer Million und fünfhunderttausend Menschen, die aus dem Ausland nach Deutschland kamen. Den größten Teil davon machen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aus. Zugleich starben 2022 erneut mehr Menschen, als es Geburten gab.
Der Bevölkerungszuwachs zeigte sich in allen Bundesländern. Am stärksten stieg die Zahl in Nordrhein-Westfalen. Dort wohnten am Jahresende 215.000 Menschen mehr als im Vorjahresmonat. Auf Platz zwei landete Bayern mit 192.000 Menschen. Baden-Württemberg kam mit 156.000 Menschen auf Platz drei. Prozentual hatten allerdings Berlin und Hamburg die höchsten Zuwächse, hier stieg die Bevölkerung um jeweils 2,1 Prozent.
Mehr jüngere Menschen – und weniger Deutsche
Eher wenig Unterschiede gibt es zwischen West- und Ostdeutschland. Während der Westen um 1,4 Prozent, also etwa 913.000 Menschen, wuchs, waren es in den ostdeutschen Bundesländern 1,1 Prozent und damit knapp 131.000 Menschen.
Auch die Zahl der Jüngeren steigt. Die Zahl der Menschen, die jünger als 20 Jahre alt ist, wuchs um 2,8 Prozent. Dieser Anstieg fand hauptsächlich bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft statt. Tatsächlich nahm die Zahl der der unter 20jährigen mit deutscher Staatsangehörigkeit um 0,3 Prozent ab.
Die Bevölkerung mit deutscher Staatsangehörigkeit teilte sich im vergangenen Jahr so auf: 18,6 Prozent waren jünger als 20 Jahre, 49 Prozent waren im Alter von 20 bis 59 Jahren und 32 Prozent waren älter als 59. Bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft waren hingegen 20,2 Prozent unter 20 Jahre, 67,4 Prozent 20 bis 59 Jahre und 12,4 Prozent über 59 Jahre alt. (lb)