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Marc Jongen, ESN Fraktion

Konzertierte Aktion: Video zeigt brutalen Überfall von Linksextremisten

Konzertierte Aktion: Video zeigt brutalen Überfall von Linksextremisten

Konzertierte Aktion: Video zeigt brutalen Überfall von Linksextremisten

Überfall in Erfurt: Frau wird verletzt Foto: Überwachungskamera/Screenshot JF
Überfall in Erfurt: Frau wird verletzt Foto: Überwachungskamera/Screenshot JF
Überfall in Erfurt: Frau wird verletzt Foto: Überwachungskamera/Screenshot JF
Konzertierte Aktion
 

Video zeigt brutalen Überfall von Linksextremisten

Immer wieder prügeln die vermummten Täter auf die am Boden liegende Frau ein. Der Angriff, den die JF als Video dokumentiert, ist jedoch nur Teil einer konzertierten linksextremen Aktion, die am vergangenen Wochenende stattfindet.
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Cato, Palmer, Exklusiv

Es sind Szenen, die fassungslos machen. Immer wieder schlagen die Linksextremisten auf die am Boden liegende Frau ein, prügeln mit einem Schlagstock auf die Beine, Füße und den Kopf ein. Am Ende sprühen sie der jungen Mutter aus nächster Nähe Pfefferspray ins Gesicht. Das Opfer krümmt sich vor Schmerzen. Dann rennen die vier vermummten Täter aus dem Erfurter Bekleidungsgeschäft.

Trotz des Einsatzes eines Hubschraubers und einer Hundestaffel können die vier maskierten Täter entkommen. Die Szene spielte sich bereits am vergangenen Sonnabend ab und hätte sich so beinahe auch in Dresden, Magdeburg, Schwerin, Halle und Berlin wiederholt. In all diesen Städten vertreibt das Modelabel „Thor Steinar“ unter wechselnden Namen seine Kleidung. Und überall kommt es fast zeitgleich zu Übergriffen oder mindestens verdächtigen Vorkommnissen.

Konzertierte Aktion

In Magdeburg dringen vier Täter in den Laden ein, versprühen eine übelriechende Flüssigkeit, offenbar Buttersäure, im Geschäft. „Eine Verkäuferin sowie ihr zum Tatzeitpunkt im Geschäft befindlicher Hund wurden ebenfalls durch Farbspritzer beschmutzt“, teilt die Polizei mit. Auch hier entkommen die Täter, obwohl ein Fährtenhund anschlägt.

In Halle scheitern zwei Angreifer an einer verschlossenen Tür, kommen nicht in den Laden. Daraufhin besprühen sie die kompletten Schaufenster und die Fassade mit Teerfarbe. In Schwerin gelingt es einem Mann, in den Laden einzudringen. Auch hier: Buttersäure innen, Teerfarbe außen. In Berlin und Dresden berichten Verkäufer von auffälligen Personen, die die Läden observieren. Zu Überfällen kommt es hier nicht.

Die Gleichzeitigkeit der Aktionen, die Vielzahl an beteiligten Tätern sowie die Brutalität legen nahe, daß es sich um eine konzertierte Aktion der linksextremen Szene handelt. Seit Jahren wird der Marke „Thor Steinar“ vorgeworfen, bei Rechtsextremisten beliebt zu sein. Die Geschäftsführer weisen seit Jahren jede rechtsextreme Gesinnung von sich. Der linksextremen Szene ist das egal. Immer wieder kommt es zu Angriffen auf die Läden. Doch der Erfurter Fall stellt alles Bisherige in den Schatten.

„Neue Dimension der Gewalt“

Die Geschäftsführer sprechen gegenüber der JUNGEN FREIHEIT von einer „neuen Dimension der Gewalt“. Vieles erinnert an den Fall von Lina E., gegen die derzeit in Dresden verhandelt wird. Laut Generalbundesanwaltschaft soll sie im Oktober 2018 mit drei weiteren Tätern einen Angriff auf ein Mitglied der rechten Szene in Leipzig begangen haben. Sie brachten demnach ihr Opfer zu Fall und attackierten es mit Schlägen, Tritten und Pfefferspray weiter. Der Mann erlitt dabei unter anderem einen Kniescheibenbruch.

Bereits im Mai 2021 wurde gegen Lina E. und ihre mutmaßlichen Komplizen Anklage wegen der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung erhoben. Zudem wird ihnen vorgeworfen, zwischen Oktober 2018 und Februar 2020 mehrere Personen angegriffen zu haben. Die Gruppierung, der Lina E. angehörte, soll sich an der Schwelle zum Terrorismus bewegt haben. Das Vorgehen: hochprofessionell. Wie auch bei diesen Fällen.

Keine Mitteilung der Polizei

Daß sich die linksextreme Szene seit Jahren unter den Augen der Politik radikalisiert, ist kein Geheimnis.
Erst im vergangenen Sommer hatte der Verfassungsschutz gewarnt. „Schwere Körperverletzungen der Opfer bis hin zum möglichen Tod werden billigend in Kauf genommen.“

Während die Polizeidirektionen in Magdeburg und Erfurt die Überfälle per Pressemitteilung öffentlich machten und auch unverzüglich eine Großfahndung einleiteten, sucht man nach dem Angriff in Schwerin vergeblich in den Veröffentlichungen der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern. Erst auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT bestätigt man einen „Sachverhalt“. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen übernommen.

Opfer schildert den Übergriff

Während die anderen mit dem Schrecken davonkommen, ist der Erfurter Verkäuferin anzuhören, wie sehr der Überfall sie mitgenommen hat: „Anfangs war es ein ganz normales Verkaufsgespräch“, sagt die Frau am Telefon der JUNGEN FREIHEIT. „Das ist ja das, was mich so aus der Fassung bringt.“ Dann beginnt sie den brutalen Überfall zu schildern:

„Zwei Frauen mit blauem Mundschutz kamen in den Laden. Ich bin zu ihnen hin und fragte: ‘Womit kann ich helfen?’ Die beiden suchten Cargohosen. Es ist ja nun nicht so, daß ich nicht wüßte, wo ich arbeite. Deshalb habe ich die Tür extra offengelassen, als die beiden Mädels reinkamen. Es war ja Samstag, da herrscht bei uns in der Straße reger Betrieb. Da dachte ich, wenn etwas passiert, schreie ich und die Passanten helfen mir.“ Seit fünf Jahren arbeitet die Mutter einer Tochter in dem Shop in der Erfurter Innenstadt in der Neuwerkstraße. Kleine Läden reihen sich aneinander. Nur ein Katzensprung entfernt liegt die Staatskanzlei, Amtssitz von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei).

„Ich bin also hin zu dem Ständer mit den Hosen und zeigte sie ihnen“. Auf dem Video ist zu sehen, wie die Verkäuferin die Hand an die Hosen legt. „In dem Moment setzt meine Erinnerung aus.“ Es ist der Augenblick, in dem eine vermummte Person, wohl ein Mann, sie in den Schwitzkasten nimmt und zu Boden zerrt. Er schlägt wie wild auf sie ein. Eine vermummte junge Frau zerrt aufgeregt an ihrem Rucksack, sie versucht etwas rauszuholen. „Meine Erinnerung setzt in dem Moment wieder ein, als die den Schlagstock zieht“, sagt das Opfer am Telefon.

„Die eine Frau schlug mir immer aufs Bein“

Die Frau zieht den Teleskopstock auseinander, dann drischt sie los. „Ich lag am Boden. Die eine Frau schlug mir immer aufs Bein. Ich zog mein Bein zurück, dachte, nicht zwei Mal auf dieselbe Stelle, nicht, daß sie dir die Knochen brechen.“

Die Schläger prügeln weiter auf die Wehrlose ein. „Ich habe ganz laut um Hilfe gebrüllt, ich dachte doch, die Tür ist offen und Passanten könnten mich hören, aber es kam niemand.“ Dies, so meint die Verkäuferin, lag daran, daß unbeobachtet von ihr, nach den zwei Frauen noch zwei Männer in den Laden gekommen waren und die Tür von innen verschlossen hatten. „Vor der Tür muß noch mindestens ein Mann so eine Art Schmiere gestanden haben.“

Mit dem Teleskopstock schlägt die eine Vermummte gezielt auf den Kopf ihres Opfers. „Ich dachte nur, bleib auf dem Bauch liegen, nicht, daß sie dich umdrehen und dir das Gesicht zerschlagen.“ Die Schläge sind wie ein Trommelfeuer. „Die Schmerzen spürte ich nicht, sondern nur die Verachtung und die Brutalität, die die an den Tag gelegt haben. Ich habe keine Geräusche wahrgenommen, kein Wort gehört, für mich war der Raum leer, komplett leer. Irgendwann dachte ich nur noch, okay, du hast ein Kind, du mußt das hier überleben.“

Pfefferspray ins Gesicht

Plötzlich stehen die Schläger auf. Einer zieht eine Dose und sprüht gezielt in das Gesicht des Opfers. „Ich habe nur Chemikalien gerochen, es brannte in den Augen und dem Mund, meine Augen habe ich sofort nicht mehr aufgekriegt.“

Die schwer verletzte Frau kann noch die Polizei alarmieren. „Ich habe denen gesagt, daß ich mit Säure begossen wurde.“ Die Frau kommt in die Klinik. „Ich hatte ja keine Erinnerung, die Ärztin sagte mir aber, daß die Hämatome nicht von Faustschlägen stammen.“

„Die brüsten sich jetzt damit, daß sie ‘die Alte’ zusammengeschlagen haben. Aber ich sage: Das sind keine Männer.“

Überfall in Erfurt: Frau wird verletzt Foto: Überwachungskamera/Screenshot JF
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