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Marc Jongen, ESN Fraktion

Berlin: „Islam steht für Frieden, Islam steht für Vernunft!“

Berlin: „Islam steht für Frieden, Islam steht für Vernunft!“

Berlin: „Islam steht für Frieden, Islam steht für Vernunft!“

Breitscheidplatz
Breitscheidplatz
Geistliche verschiedener Religionen vor der Gedächtnis-Kirche am Berliner Breitscheidplatz Foto: JF
Berlin
 

„Islam steht für Frieden, Islam steht für Vernunft!“

Eigentlich sollte die Veranstaltung auf dem Berliner Breitscheidplatz an die Opfer des Terroranschlags vom Dezember einnern. Doch ein anwesender Imam weigerte sich, „diesen Terror als islamistischen oder islamischen Terror zu bezeichnen“. Vielmehr seien „Handlanger einer faschistischen Ideologie“ für die Tat verantwortlich. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) störte das nicht.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

„Ich verweigere mich, diesen Terror als islamistischen oder islamischen Terror zu bezeichnen“, sagt Imam Taha Sabri, der Vorsitzende der Neuköllner Begegnungsstätte e.V. ins Mikrofon. „Islam steht für Frieden, Islam steht für Vernunft!“ Und weiter: „Diese Terroristen sind Handlanger einer faschistischen Ideologie.“

Solche Worte sind schon fast als makaber zu bezeichnen. Sie fielen am 16. März um kurz nach 18 Uhr auf dem Breitscheidplatz in Berlin. Dort, wo drei Monate zuvor zwölf Menschen am 19. Dezember 2016 ermordet und 54 Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt worden waren.

Unter dem Motto: „Religionen für ein weltoffenes Berlin“ initiierte die islamische Gemeinde eine Friedenskundgebung vor der Gedächtniskirche. Rund 500 Zuhörer, viele mit Kerzen in der Hand und Kopftüchern auf,  umringt von einem guten Dutzend Mannschaftswagen der Polizei waren dabei. Nach einem stillen Gedenken ergriff der Pfarrer der Gedächtniskirche, Martin Germer, auf der Bühne, die auf dem Breitscheidplatz aufgebaut war, als erster das Wort.

Imam Taha Sabri kein unbeschriebenes Blatt

Veranstaltung auf dem Breitscheidplatz Foto: JF

„Wir sind dankbar, daß es eine muslimische Gemeinde war, die nach dem Anschlag vom 19. Dezember die Initiative ergriff, zu zeigen, wir wollen uns nicht dem Haß aussetzen, sondern ein Zeichen für Liebe dagegensetzen.“ Und er zitierte den scheidenden Bundespräsidenten Gauck: „Die entscheidende Trennlinie in unserer Demokratie verläuft nicht zwischen Alteingesessenen und Neubürgern, auch nicht zwischen Christen, Muslimen, Juden oder Atheisten. Die entscheidende Trennlinie verläuft zwischen Demokraten und Nichtdemokraten.“ Um dann zu sagen, daß auf diesem Platz nur Demokraten stünden.

Nun, ob da nur Demokraten standen? Die Neuköllner Begegnungsstätte, einer der Veranstalter, ist laut Berliner Zeitung nur eine andere Bezeichnung für die Dar-as-Salam-Moschee. Ihr Imam ist der bereits zitierte Mohamed Taha Sabri. Dieser Imam Taha Sabri mußte sich, wie der Tagesspiegel 2016 berichtete, wegen einer in der Berliner Moschee gehaltenen Predigt des saudischen Islamisten Muhammad al Arifi, rechtfertigen. Die Moschee wird außerdem im Bericht des Berliner Verfassungsschutzes erwähnt.

„Frei, tolerant, weltoffen und lebenswert“

Trotz der zuvor laut gewordenen Kritik an dieser Veranstaltung – eben wegen des Imams und seiner Überzeugungen – ergriff der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (SPD), am Abend auf dem Breitscheidplatz das Wort: „Liebe Berliner, liebe Gäste. Am 19. Dezember war der Breitscheidplatz der Platz des Schreckens und der Trauer. Wir wissen, was die Täter bezwecken wollen, sie wollen uns in den Kampf der Kulturen treiben.“

Zum Schluß zitierte der Bürgermeister, wie schon zuvor der Pfarrer, den scheidenden Bundespräsidenten Gauck – und zwar den exakt selben Teil der selben Rede. Müller schloß allerdings mit den Worten: „Wir setzen uns alle für ein Berlin ein, das wir so lieben: frei, tolerant, weltoffen und lebenswert.“

Und dann wurden Gebete gesprochen, ein „Refugees Welcome“-Film gezeigt und zum Schluß sang der Begegnungschor: Freude schöner Götterfunken.

Geistliche verschiedener Religionen vor der Gedächtnis-Kirche am Berliner Breitscheidplatz Foto: JF
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