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BERLIN. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hat Spracherkennungsprogramme zur Identifizierung von Asylsuchenden abgelehnt, die es im Frühjahr 2016 angeboten bekam, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Eine Erprobung unterblieb unter anderem wegen Vorbehalten beim Datenschutz. Mit den Programmen hätten beispielsweise die 14 falschen Identitäten des späteren Attentäters Anis Amri enttarnt werden können.
Dem Bericht zufolge hatten mehrere IT-Unternehmen aus Deutschland und Israel der Behörde entsprechende Angebote unterbreitet. Mindestens eines der Unternehmen aus Israel besitze jedoch Kontakte zum israelischen Geheimdienst, schreibt die FAZ unter Berufung auf eine interne Quelle aus dem Bamf. Auch viele Geheimdienste setzen Spracherkennungsprogramme ein. Moderne Programme können anhand von Gesprächsanalysen die Herkunft eines Sprechers mit hoher Wahrscheinlichkeit identifizieren.
Falsche Loyalitäten
Nicht nur, ob jemand in seiner Muttersprache spricht, könne so festgestellt werden. Sogar die Zuordnung des Dialektes zu einzelnen Regionen sei möglich. Mittlerweile eruiere die Behörde den Markt für „Systeme der Sprach- und Gesichtserkennung“, bestätigte das Bundesinnenministerium. Ob und wann eine Testreihe geplant sei, wurde jedoch nicht bekanntgegeben.
Rund 60 Prozent der Asylantragsteller erscheinen beim Bundesamt oder den Ausländerbehörden ohne Papiere. Laut einer McKinsey-Studie seien die Abschiebungshindernisse „vorgetäuscht oder selbstverschuldet herbeigeführt“. Die bisherige Methode, Gutachter zu bestellen, ist ausgesprochen umständlich und kostspielig. Zudem hätten[one-third-first][/one-third-first][one-third][/one-third][one-third][/one-third][one-third-first][/one-third-first][one-third][/one-third][one-third][/one-third] Dolmetscher häufig falsche Loyalitäten: „Wir erwarten von Ihnen eine genaue und neutrale mündliche Übersetzung der Gesprächsinhalte“ mahnt das Bamf in einer Ausschreibung. (FA)