HOF. Das Amtsgericht Hof hat einen 22jährigen Iraker wegen sexueller Nötigung und vorsätzlicher Körperverletzung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Der zuständige Richter bezeichnete das Urteil laut dem Bayerischen Rundfunk selbst als verhältnismäßig hart. Es diene allerdings auch der Abschreckung und verhindere möglicherweise weitere Vorfälle, sagte der Richter in seiner Urteilsbegründung.
Der damals 21jährige Iraker hatte in den Morgenstunden der Neujahrsnacht eine 29 Jahre alte Frau an einer Bushaltestelle im oberfränkischen Hof angesprochen und um Feuer für Zigaretten gebeten. Daraufhin begleitete er die Hoferin laut Polizei noch ein Stück zu Fuß, ehe er sie plötzlich gegen eine Hauswand drückte, mit der Faust ins Gesicht schlug und ihr zwischen die Beine und an die Brust faßte.
Vor Gewalt geflüchtet und selbst angewendet
Die Frau setzte sich nach Angaben der Polizei zur Wehr und rief um Hilfe. Erst nachdem Passanten zu hören waren, ließ der Angreifer ab und flüchtete. In einer eingeleiteten Eilfahndung konnte der Iraker nur wenige Minuten später in Tatortnähe festgenommen werden. Die Frau trug unter anderem Blutergüsse davon.
Als besonders verwerflich wertete der Richter, daß der Täter aus seinem Heimatland vor Gewalt geflohen sei, in Deutschland aber selbst Gewalt anwandte. Für den Iraker spreche, daß er durch sein umfassendes Geständnis seinem Opfer eine intensive Zeugenbefragung während des Prozesses erspart habe. Die Staatsanwaltschaft hatte drei Jahre Haft gefordert. (ls)