GELSENKIRCHEN. Der Geschäftsführer der Maritim-Hotelkette, Gerd Prochaska, hat die Forderung des Bundestagsabgeordneten Hubertus Zdebel (Linkspartei), eine AfD-Veranstaltung im Gelsenkirchener Maritim-Hotel abzusagen, abgelehnt. Der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung sagte der Unternehmer:
Als inhabergeführtes privatwirtschaftliches Unternehmen ist es nicht unsere Aufgabe, die inhaltliche Ausrichtung dieser Interessensvertretungen zu bewerten oder sie als unsere Kunden auszuschließen, wenn sie zur demokratisch legitimierten Parteienlandschaft in Deutschland zählen.
Daraufhin veröffentlichte Zdebel eine Stellungnahme auf Facebook, in der er die Hoffnung äußerte, „daß der Protest gegen die AfD-Veranstaltung bunt, laut und zahlreich wird“. Zudem forderte er: „Rassistischer Hetze der AfD keinen Raum geben!“
Der Linken-Abgeordnete hatte Prochaska am 11. April eine Nachricht mit dem offiziellen Briefkopf des Bundestages geschickt, in dem Zdebel monierte:
Als Unternehmen, das in Gelsenkirchen ein Hotel betreibt und damit zu Gelsenkirchen gehört, sollten Sie solchen rassistischen Organisationen und Parteien keinen Raum geben, um ihre Hetze zu verbreiten.
Der Bundestagsabgeordnete hatte auf den „Code of Conduct“, den Verhaltenskodex der Hotelkette, verwiesen, in dem es heißt, „die Lieferanten und sonstigen Geschäftspartner von Maritim befolgen die Gesetze der jeweils anwendbaren Rechtsordnung“ und unterstützten die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen und anderer Organisationen. Die AfD kündigte inzwischen an, rechtliche Schritte gegen den Bundestagsabgeordneten zu prüfen. (ls)