BERLIN. Die Zahl der Straftaten gegen Polizisten ist im vergangenen Jahr um 6,3 Prozent gestiegen. Insgesamt waren davon 2014 mehr als 62.000 Polizisten betroffen. Dies geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht des Bundeskriminalamtes hervor. Mit etwa 22.000 Fällen stellt der Straftatbestand des „Widerstands gegen die Staatsgewalt“ den größten Teil der Verbrechen dar.
Besonders in Nordrhein-Westfalen (6.000 Fälle) und Berlin (2.000 Fälle) war die Zahl der Widerstandsdelikte mit einem Plus von 4,9 Prozent beziehungsweise 5,7 Prozent überdurchschnittlich stark angestiegen. Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Roger Lewentz (SPD), zeigte sich entsetzt über die Zahlen.
„Es kann nicht angehen, daß die Beamtinnen und Beamten immer wieder angegriffen werden“, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa. Die Polizisten setzten sich „täglich für unseren demokratischen Rechtsstaat ein.“ Lewentz forderte dabei erneut die Ausrüstung der Beamten mit Kameras an der Uniform. „Ich sehe in der Bodycam ein taktisches Instrument, um der steigenden Gewalt gerade bei tagtäglichen Einsätzen zu begegnen.“ (ho)