BERLIN. Die Zahl linker Gewalttaten ist im vergangenen Jahr stark gestiegen. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, nahmen die politisch motivierten Gewaltdelikte im Vergleich zu 2012 um 28,5 Prozent zu. Insgesamt zählten die Sicherheitsbehörden 1.659 entsprechende Fälle. Die Zahl der rechten Gewalttaten sank dagegen leicht um 0,6 Prozent auf 837 Delikte.
Ein noch stärkerer Anstieg war bei der politisch motivierten Kriminalität von links zu verzeichnen. Sie stieg um 40,1 Prozent auf 8.673 Straftaten. Die politische motivierte Kriminalität von rechts sank um 3,3 Prozent auf 17.042 Delikte, darin sind auch sogenannte Propagandadelikte enthalten. Registriert wurde auch eine Zunahme der fremdenfeindlichen Straftaten. Sie nahmen um 11,2 Prozent zu (3.248 Fälle).
Je vier versuchte Tötungsdelikte zählten die Behörden bei rechten sowie bei linken Straftätern. Bei letzteren richteten sich drei davon gegen Polizisten. Drei weitere versuchte Tötungsdelikte gab es bei der politisch motivierten Ausländerkriminalität.
Innenminister will linke Szene ins Visier nehmen
Laut Innenministerium ist der Anstieg der politisch motivierten Kriminalität auch auf den vergangenen Bundestagswahlkampf zurückzuführen. Neun Prozent aller Delikte wurden in diesem Zeitraum begangen. Dennoch dürfe der Verweis auf die Bundestagswahl kein entschuldigendes Argument sein, mahnte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU).
„Die Brutalität der politischen Gewalttäter hat zugenommen. Diese Entwicklung ist inakzeptabel. Unsere Sicherheitsbehörden werden das Gewaltpotential insbesondere der linken beziehungsweise linksextremistischen Szene weiterhin deutlich im Blick behalten und jede Gewalt unterbinden, wo immer dies möglich ist“, kündigte de Maizière an. (krk)