BERLIN. Die Anzahl polnischer Kinder, für die der deutsche Staat Kindergeld zahlt, obwohl sie im europäischen Ausland leben, ist in den vergangenen Jahren rasant gestiegen. Waren 2005 noch 4.633 nicht in Deutschland lebende polnische Kinder anspruchsberechtigt, belief sich ihre Zahl 2013 auf 42.958 (2009: 17.092; 2011: 38.065). Dies entspricht einem Anstieg von 827 Prozent in neun Jahren. Die Daten stammen aus einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit, die der JUNGEN FREIHEIT vorliegt.

Auch die Anzahl tschechischer Kinder, die nicht in Deutschland leben, deren Eltern aber Kindergeld erhalten, stieg seit 2005 erheblich. Waren es damals 2.618 Kinder, verdoppelte sich die Zahl bis 2013 auf 5.333. Rumänen werden vond er Statistik erst seit 2012 erfaßt. Dennoch hat sich die Anzahl der im Ausland lebenden anspruchsberechtigten rumänischen Kinder in diesem Zeitraum mehr als verhundertfacht. Sie stieg von 30 Ende 2012 auf 3.456 Ende 2013.

Auch die Zahl ausländischer Kinder in Deutschland steigt

Insgesamt zahlte der deutsche Staat 2013 für rund 15,2 Millionen Kinder Kindergeld. Von diesen verfügten etwa 13,2 Millionen über die deutsche Staatsbürgerschaft. Gut zwei Millionen Kinder waren Ausländer.

Ein starker Zuwachs ist auch bei den in Deutschland lebenden polnischen Kindern zu verzeichnen. Ihre Zahl stieg von 52.025 im Jahr 2005 auf 102.714 Ende 2013. Die der bulgarischen Kinder nahm im gleichen Zeitraum von 3.289 um 620 Prozent auf 23.779 zu. Hinzu kamen 32.332 in Deutschland lebende rumänische Kinder, für die im vergangenen Jahr Kindergeld geleistet wurde. Im Jahr zuvor waren es noch 21.194 gewesen.

Gesunken ist dagegen die Zahl der türkischen anspruchsberechtigten Kinder. Sie sank von 762.267 Ende 2005 auf 664.633 im vergangenen Jahr. Der Großteil von ihnen (663.453) lebt in Deutschland. (krk)

> Ein ausführlicher Bericht zum Thema erscheint am Freitag in der kommenden Ausgabe der JF