HAMBURG. Der sogenannte „20-Cent-Mörder“ Onur K. hat muß sich erneut vor Gericht verantworten. Ihm wird vorgeworfen, im Juni dieses Jahres zusammen mit zwei Komplizen mehrere Personen grundlos angegriffen, zu Boden geschlagen und danach auf sie eingetreten zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 20jährigen gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung vor, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der JUNGEN FREIHEIT.
Die Opfer trugen Prellungen und Blutergüsse im Gesicht davon. Onur K. hatte 2009 für deutschlandweites Aufsehen gesorgt, nachdem er zusammen mit Berhan I. einen 44 Jahre alten Dachdecker totgeprügelt hatte. Das Opfer hatte sich zuvor geweigert, den beiden 20 Cent zu geben. Eine erste Verurteilung, die für beide Täter Haftstrafen vorsah, wurde vom Bundesgerichtshof aufgehoben, da keine erzieherische Wirkung erzielt werden könne.
Die Richter hatten zudem argumentierten, die Tat sei kein Ausdruck „besonderer krimineller Energie“, da das Opfer zufällig an dem Faustschlag verstorben sei. Somit sei ein „eher ungewöhnlicher Kausalzusammenhang“ gegeben, der keine Haftstrafe rechtfertige. Schließlich wurden Onur K. und Berhan I. zu Bewährungsstrafen verurteilt. (ho)