BERLIN. Die Bundesregierung hat angekündigt, hundert nordafrikanische Flüchtlinge aus Malta aufzunehmen. Mit der Übernahme wolle man „ein deutliches Zeichen europäischer Solidarität“ setzen, hieß es in einer Mitteilung des Bundesinnenministeriums. Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) habe diesbezüglich Kontakt mit seinen Kollegen aus den Bundesländern aufgenommen.
Malta sei aufgrund seiner geographischen Lage als kleines Mitglied der EU besonders von der aktuellen Flüchtlingswelle aus Nordafrika betroffen, so die Begründung. Mit der Aufnahme der Flüchtlinge wolle man die Mittelmeerinsel entlasten.
Nicht die erste Aufnahme von Flüchtlingen
Deutschland hatte bereits im Oktober vergangenen Jahres hundert afrikanische Flüchtlinge aus Malta aufgenommen. Ausschlaggebend für die Entscheidung seien „humanitäre Gründe“. Deutschland ist nicht verpflichtet, Flüchtlinge von anderen EU-Mitgliedsstaaten zu übernehmen. In der Regel ist im sogenannten Schengenraum, zu dem auch die Europäische Union gehört, dasjenige Land für die Flüchtlinge zuständig, in dem diese ankommen. (krk)