HALLE. Der Terrorismusexperte der Stiftung Wissenschaft und Politik, Guido Steinberg, hat vor einem Anschlag durch Al-Quaida in Deutschland gewarnt. Das Terrornetzwerk könnte damit versuchen, vor der Bundestagswahl den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan zu erzwingen, sagte Steinberg der Mitteldeutschen Zeitung.
Al-Qaida und ihre Verbündeten hätten bemerkt, daß Deutschland unter den wichtigsten Truppenstellern das schwächste Glied in der Kette sei. „Hier ist der Unmut über die Präsenz in Afghanistan besonders groß. Ein Anschlag – so das terroristische Kalkül – könnte die Gegner des Afghanistan-Einsatzes stärken und die Regierungspartei SPD vor eine Zerreißprobe stellen“, warnte der Terrorismusexperte.
„Deutsche Truppen in Afghanistan sind stark gefährdet“
Terroranschläge in Madrid hatten 2004 bei der Parlamentswahl in Spanien zu einem Regierungswechsel und damit verbunden dem beschleunigten Abzug der spanischen Truppen aus dem Irak geführt.
Steinberg betonte, auch wenn es zu keinem Anschlag vor der Bundestagwahl käme, gebe es keinen Grund zur Entwarnung: „Deutschland, die deutschen Truppen in Afghanistan und deutsche Staatsbürger im Ausland sind stark gefährdet“. (krk)