KÖLN. Der türkischstämmige Nationalspieler Mesut Özil betet Verse aus dem Koran, während die deutsche Nationalhymne abgespielt wird. Gegenüber dem Kölner Express sagte der zwanzig Jahre alte Fußballer, er sei zwar stolz, wenn er die Nationalhymne höre, bete dabei aber aus dem Koran. Das gebe ihm Kraft. „Wenn ich das nicht machen würde, hätte ich ein schlechtes Gefühl“, sagte Özil.
Traurig sei er dagegen darüber, daß die Türkei die Qualifikation zur WM verpaßte. Allerdings würden ihm nun vielleicht die Türken die Daumen drücken, was ihn um so glücklicher mache.
Özil war nach seinem Länderspieleinsatz gegen Südafrika, bei dem er ein Tor schoß, von zahlreichen Medien gefeiert worden. Der Kolumnist der Bild-Zeitung, Franz Joseph Wagner, beispielsweise schrieb nach dem Spiel, es gebe nichts Schöneres, als zu prophezeien, „daß Mesut Özil, Sohn türkischer Eltern, aufgewachsen in Gelsenkirchen, einmal Kapitän der deutschen Nationalelf“ werde. „Wäre das nicht ein Traum von einem Deutschland der Zukunft? Ich liebe diesen Traum.“ (krk)