MÜGELN. Die sächsischen Grünen haben den Mügelner Bürgermeister Gotthard Deuse (FDP) für dessen Absage eines Anti-Rassismus-Konzertes scharf kritisiert. Die Grünen-Landtagskandidaten Tom-Michael Hesse und Miro Jennerjahn warfen Deuse laut der Nachrichtenagentur ddp vor, die Opfer rechter Gewalt zu verhöhnen.
Statt ein deutliches Signal für Demokratie und Zivilcourage zu setzen, füge der Bürgermeister seiner Stadt schweren Schaden zu und besorge „indirekt das Geschäft der Neonazis“.
Die Stadt Mügeln hatte ein für Ende August geplante Konzert mit dem Titel „Vive le Courage“ mit der Begründung untersagt, es könnte durch die Veranstaltung zu Ausschreitungen kommen und dem Ansehen der Stadt schaden. Zudem stelle das Konzert für die Anwohner eine nicht hinnehmbare Lärmbelästigung dar.
Angebliche „Hetzjagd” von Mügeln
Vor zwei Jahren war die sächsische Kleinstadt deutschlandweit in die Schlagzeilen geraten, als es bei einem Fest zu einer Schlägerei zwischen mehreren Mügelnern und einer Gruppe Indern gekommen war. Dabei waren acht Inder und vier Deutsche, darunter zwei Polizisten, verletzt worden.
In zahlreichen Presseberichten war damals von einer ausländerfeindlichen Hetzjagd die Rede gewesen. Bürgermeister Deuse verteidigte jedoch seine Stadt. In der JUNGEN FREIHEIT sagte er, die Auseinandersetzung habe keinen rechtsextremen Hintergrund gehabt. Zudem seien die Inder mit schuld an dem Ausbruch der Schlägerei gewesen. (krk)