Anzeige
Anzeige

Vertreibung: Gesine Schwan: Polen muß sich nicht entschuldigen

Vertreibung: Gesine Schwan: Polen muß sich nicht entschuldigen

Vertreibung: Gesine Schwan: Polen muß sich nicht entschuldigen

f00321b18e
f00321b18e
Vertreibung
 

Gesine Schwan: Polen muß sich nicht entschuldigen

Die SPD-Politikerin Gesine Schwan hat mögliche Forderungen, Polen solle sich für Verfehlungen im Zweiten Weltkrieg entschuldigen, zurückgewiesen.
Anzeige

f00321b18e
Gesine Schwan (SPD): „Ich kann das machtpolitisch nachvollziehen.“ Foto: Wikipedia/Frans.huegel

BERLIN. Die ehemalige Kandidatin für das Bundespräsidentenamt, Gesine Schwan (SPD), hat mögliche Forderungen, Polen solle sich für moralische Verfehlungen im Zweiten Weltkrieg entschuldigen, zurückgewiesen.

In einem Interview mit der Märkischen Oderzeitung aus Anlaß des bevorstehenden 70. Jahrestages des Kriegsausbruchs attestierte die Politikwissenschaftlerin dem Nachbarland statt dessen, bereits in den neunziger Jahren „den Anteil polnischer Behörden an Grausamkeiten der Vertreibung offen diskutiert“ zu haben, „was aber in Deutschland kaum zur Kenntnis genommen wurde“.

Laut Schwan steht hinter den Erwartungen nach einer polnischen Entschuldigung „eine bestimmte Wählerkundschaft, die die CDU nicht verlieren will“. Deshalb tauche dies auch immer vor Wahlen auf.

Gespür für polnische Befindlichkeit

Die ehemalige Präsidentin der Universität von Frankfurt an der Oder erwähnte zudem, daß sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) „gegenüber Polen dafür engagiert hat, daß die Bundesstiftung `Flucht, Vertreibung, Versöhnung´ nicht durch das Mitwirken der BdV-Vorsitzenden Erika Steinbach im Stiftungsrat torpediert“ werde.

Merkel habe laut Schwan „ein Gespür dafür, was in der polnischen Öffentlichkeit geschichtspolitisch wichtig ist“. Sie könne zudem als „gemeinsame Plattform vorbringen, daß sie die Erfahrungen aus einer kommunistischen Diktatur hat“.

Mit ihrem Auftritt beim „Tag der Heimat“ des Bundes der Vertriebenen (BdV) wolle sich die CDU-Vorsitzende nun wiederum dessen Angehörige als Wählerschaft sichern: „Ich kann das machtpolitisch nachvollziehen“, so Schwan, Merkel stecke eben in einem „Dilemma“.

Ausdrücklich widersprach die SPD-Politikerin der Behauptung, der BdV sei „schon immer auf einem Versöhnungskurs gewesen“. Das entspreche nicht der Wahrheit, so Schwan, auch wenn es viele „Vertriebene gibt, die große Versöhnungsarbeit geleistet“ hätten. (vo)

Anzeige
Anzeige

Der nächste Beitrag

ähnliche Themen
Hierfür wurden keine ähnlichen Themen gefunden.