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Östliche Bundesländer: Bundeswehr hat regionale Schlagseite

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Östliche Bundesländer
 

Bundeswehr hat regionale Schlagseite

Überproportional viele deutsche Soldaten kommen aus den neuen Bundesländern. Dies bestätigte jetzt die Regierung aufgrund einer Anfrage im Bundestag.
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Mütze der Nationalen Volksarmee: Wird auch die Bundeswehr „bald eine rein ostdeutsche Armee“? Foto: Pixelio/B.Fohrn

BERLIN. Knapp die Hälfte aller Bundeswehrsoldaten in Auslandseinsätzen (48,5 Prozent) stammt aus den östlichen Bundesländern. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des sächsischen Bundestagsabgeordneten Henry Nitzsche hervor.

Demnach stammen von den 6.408 Soldaten, die sich derzeit im Auslandseinsatz befinden, 3.111 aus Mitteldeutschland. Ähnlich sieht es allgemein bei den Zeit- und Berufsoldaten aus: 39 Prozent der Mannschafts- und 33 Prozent der Unteroffiziersdienstgrade stammen aus den fünf neuen Bundesländern.

Dabei macht der Anteil der Mitteldeutschen an der Gesamtbevölkerung Deutschlands gerade einmal knapp 20 Prozent aus. Lediglich bei den Offizieren der Bundeswehr, von denen 23,5 Prozent aus den östlichen Bundesländern stammen, entspricht dieser Anteil auch dem der Mitteldeutschen an der Gesamtbevölkerung.

„Bald eine rein ostdeutsche Armee“

Der parteilose Bundestagsabgeordnete Nitzsche sieht in diesem überproportional hohen Anteil einen Beweis für die wirtschaftliche Perspektivlosigkeit, unter der die neuen Bundesländer immer noch leiden: „Während in Westdeutschland immer mehr junge Männer den Dienst an der Waffe verweigern, stellt die Bundeswehr für ihre ostdeutschen Altersgenossen oftmals die einzige Möglichkeit für eine Berufsausbildung dar.“

Diese seien dann häufig wegen „mangelnder beruflicher Alternativen dazu gezwungen, ihr Leben in sinnlosen Auslandseinsätzen wie in Afghanistan zu riskieren“, beklagt der sächsische Politiker: Es sei bitter, daß es gerade diejenigen Deutschlands „angebliche Sicherheit am Hindukusch verteidigen, die von diesem Staat weitgehend im Stich gelassen werden.“

Wenn die Bundesregierung hier nicht gegensteuere, sei die Bundeswehr „bald eine rein ostdeutsche Armee“, warnte Nitzsche abschließend. (vo)

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Marc Jongen, ESN Fraktion
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