ESSEN. Der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, hat gleiche Chancen und mehr Förderung für islamische Einrichtungen bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen gefordert.
Er habe den Eindruck, daß Wohlfahrtsverbände und Kirchen von dem „Kuchen“ der öffentlichen Fördermittel nichts abgeben wollten, sagte er dem Evangelischen Pressedienst. Dabei hätten Moslems seit mehr als 40 Jahren zum deutschen Steueraufkommen beigetragen.
„Fundamentalismusverdacht“ gegenüber Elterninitiativen
Dabei betonte Mazyek die Dringlichkeit für islamischen Religionsunterricht. Dieser sei in den vergangenen Jahren zwar immer wieder gefordert, doch nicht angemessen umgesetzt worden. „700.000 Schüler warten darauf“, sagte der als liberal geltende Moslem, der sich unter anderem für einen Einbürgerungstest ausgesprochen hat.
Der Sohn einer Deutschen und eines Syrers hatte im vergangenen Jahr kritisiert, daß sich die „moderate Mehrheit“ der Moslems „bisher zu wenig“ mit dem kriegerischen Islam auseinandergesetzt habe.
Allerdings griff Mazyek nun den „Fundamentalismusverdacht“ an, dem Elterninitiativen für muslimische Kindergärten ausgesetzt seien. „Da fühlen sich viele Muslime allein gelassen.“ Damit nahm Mazyek wohl Bezug auf die Kindertagesstätte „Morgenland“, die aufgrund ihrer Kontakte zur radikalislamischen Organisation „Hizb-ut-Tahrir“ für öffentliche Kontroversen sorgte.