ANKARA. Die Hagia Sophia bleibt weiterhin ein Museum. Das entschied der türkische Verwaltungsgerichtshof in Ankara und lehnte damit die Klage eines islamischen Kulturvereins ab, der das Gebäude wieder in eine Moschee umwidmen wollte.
Die Hagia Sophia sei ein gemeinsamer Kulturschatz der Menschheit, hieß es in der Begründung der Richter, die damit eine Kabinettsentscheidung der Regierung Kemal Atatürks von 1934 bekräftigten, berichtet die Österreichische Katholische Presseagentur.
Besetzung aus Protest gegen den Papst
Seit dem damaligen Beschluß ist die Hagia Sophia ein Museum, welches inzwischen zum Unesco-Weltkulturerbe gezählt wird. Das um das Jahr 535 erbaute Gotteshaus war über Jahrhunderte die größte und bedeutendste Kirche der Christenheit. Fast tausend Jahre später wurde sie nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken 1453 in eine Moschee umgewandelt.
Radikale Muslime fordern immer wieder die Rücknahme der im Zuge der staatlichen Säkularisierung vollzogenen Umwidmung in ein Museum. Zuletzt hatten anläßlich des Besuchs von Papst Benedikt XVI. in Istanbul 2006 Muslime das Gebäude besetzt und mit einem öffentlichen Gebet protestiert.