JERUSALEM. Zwei palästinensische Terroristen haben am Montag kurz nach zehn Uhr Ortszeit mindestens sechs Menschen am Stadtrand von Jerusalem ermordet. Etwa ein Dutzend weitere Menschen wurden verletzt, teilweise schwer, berichtete der Rettungsdienst Magen David Adom am Vormittag via Telegram. Die Täter eröffneten an der Anschlußstelle Ramot das Feuer auf Menschen, die an einer Bushaltestelle warteten, und auf einen Bus.
This was the moment of this morning’s bus massacre in Jerusalem. Six dead, six seriously injured after terrorists opened fire inside a packed bus. Attackers taken down by two armed Haredi men. pic.twitter.com/htrnimEjcZ
— Eylon Levy (@EylonALevy) September 8, 2025
Die Anschlußstelle liegt an der wichtigen Schnellstraße 1, die von Jerusalem hinab nach Tel Aviv führt. Sie befindet sich direkt auf der Grünen Linie zwischen Israel und dem Westjordanland. Nach Polizeiangaben gelang es einem Soldaten, der nicht im Dienst war, und mehreren Zivilisten, die Angreifer zu töten. Vier der Opfer starben vor Ort, zwei weitere im Krankenhaus. Es handelt sich um fünf Männer und eine Frau im Alter zwischen Mitte 20 und Ende 70, allesamt Juden.
Netanjahu betont nach Terror Entschlossenheit
Bei den Angreifern soll es sich um Palästinenser aus der Region Ramallah im Westjordanland handeln. Premierminister Benjamin Netanjahu betonte am Montag am Tatort, Israel befinde sich in einem erbitterten Krieg an mehreren Fronten. „Derzeit sind wir hinter den Mördern von heute her. Wir werden alle Helfer fassen und noch härtere Schritte gehen.“ Die Angriffe stärkten Israels Entschlossenheit, die Hamas zu eliminieren.
Die islamistische Terrororganisation, die immer noch in Teilen von Gaza herrscht und auch im Westjordanland präsent ist, lobte den Anschlag als „heroische Operation“. Es handle sich um eine „natürliche Reaktion auf die Verbrechen der Besatzung und den Vernichtungskrieg gegen unser Volk“. Deutschlands Außenminister Johann Wadephul (CDU) verurteilte den „feigen Terroranschlag“ am Montag auf X. „Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer. Den Verletzten wünsche ich eine schnelle Genesung.“
Ich bin zutiefst schockiert über den feigen Terroranschlag bei #Jerusalem. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer. Den Verletzten wünsche ich eine schnelle Genesung.
— Johann Wadephul (@AussenMinDE) September 8, 2025
Die „Dächer der Terrortürme“ sollen erzittern
Derweil geht der Krieg im Gazastreifen weiter. Die israelische Armee hat in den vergangenen Tagen mehrere Hochhäuser dem Erdboden gleichgemacht. Bereits am Freitag verbreitete Verteidigungsminister Israel Katz ein entsprechendes Video auf X und schrieb dazu: „Wir haben begonnen.“ Am Samstag lud er ein weiteres Video hoch und kommentierte: „Wir machen weiter.“
Aus der Armee hieß es, man habe ein Gebäude angegriffen, das die Hamas für ihre Zwecke genutzt habe. Zuvor seien „gezielte Maßnahmen“ ergriffen worden, um den Schaden für die Zivilbevölkerung zu lindern.
ממשיכים pic.twitter.com/q4lwpHiUVx
— ישראל כ”ץ Israel Katz (@Israel_katz) September 6, 2025
Am Montag versprach Katz, daß „die Dächer der Terrortürme“ erzittern werden. Die israelische Armee bereite sich weiter darauf vor, die Bodenoperation im Gazastreifen auszuweiten. Im August hatte die israelische Regierung beschlossen, auch den Rest der Küstenenklave einnehmen zu wollen, um die Hamas zu zerstören. Bis dato hatte sie bereits etwa drei Viertel des Gazastreifens unter Kontrolle. (ser)