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Schutz der französischen Sprache: Macron wettert gegen Gendersprech

Schutz der französischen Sprache: Macron wettert gegen Gendersprech

Schutz der französischen Sprache: Macron wettert gegen Gendersprech

Präsident Macron macht der Gendersprache eine Kampfansage Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP | Stephanie Jayet
Präsident Macron macht der Gendersprache eine Kampfansage Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP | Stephanie Jayet
Präsident Macron macht der Gendersprache eine Kampfansage Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP | Stephanie Jayet
Schutz der französischen Sprache
 

Macron wettert gegen Gendersprech

Eine Kampfansage ist es, die Frankreichs Präsident Emmanuel Macron der Gendersprache da entgegenschleudert. Bei der Eröffnung des landesweit ersten Zentrums für die Pflege der französischen Sprache spricht er Klartext – der Senat zieht nun nach.
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BERLIN. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat das Gendern in französischer Sprache kritisiert. „In dieser Sprache macht das Maskulinum das Neutrum aus. Man muß in ihr keine Punkte inmitten von Wörtern hinzufügen oder Bindestriche oder andere Dinge, um sie sichtbar zu machen“, sagte er Anfang der Woche bei einer Rede anläßlich der Eröffnung der „Stadt der französischen Sprache“, einer Kultureinrichtung nordöstlich von Paris.

Macron lobte das neue Bildungsprojekt, das sich ausschließlich der Pflege des Französischen widme, als „Fortsetzung der Schmiedearbeit unserer Nation“. Und weiter: „Auch deshalb müssen wir dem Französischen dabei helfen, zu leben, sich von anderen Sprachen inspirieren zu lassen, Wörter zu stehlen und Neues zu erfinden. Aber auch dabei, seine Grundlagen zu bewahren, die Fundamente seiner Grammatik, die Stärke seiner Syntax – und nicht dem Zeitgeist nachzugeben“, betonte der 45jährige bei dem Empfang in der Gemeinde Villers-Cotterêts.

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Macron erinnerte in seiner Rede ausdrücklich an die Regentschaft des französischen Königs Franz I. (1494–1547), der die damalige Form des Französischen zur Amtssprache erhob. Mit seinem Erlaß habe dieser 1539 Frankreich vor Irrwegen und äußeren Feinden bewahrt. „Auch in diesen Momenten hat unsere Sprache eine wichtige Rolle gespielt“, unterstrich der Präsident.

Macron: „Die Sprache ist ein Schatz der Einheit, vor allem in Frankreich.“

Die französische Sprache sei wichtig, um die Einheit der Nation zu erhalten. „Was uns am meisten trennt, was uns manchmal bis zum Schlimmsten gehen läßt, bis zu den größten Spannungen aufsteigen läßt, geschieht, wenn die Sprache versagt“, erläuterte das Staatsoberhaupt in den Gemäuern des im 16. Jahrhunderts gebauten Anwesens. „Die Sprache ist ein Schatz der Einheit, vor allem in Frankreich.“

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Im Französischen gibt es wie im Deutschen verschiedene Möglichkeiten zu gendern, das heißt, geschlechtsneutral zu formulieren. Neben der Doppelnennung „Les traducteurs/trice“ findet auch eine Schreibung via Punkt Anwendung, wie im Wort „adolescent.e.s“.

Französischer Senat beschließt Gesetz gegen Gendern

Der französische Senat hat unterdessen am Montag dafür gestimmt, das Gendern in offiziellen Verlautbarungen zu verbieten. Der Gesetzesvorschlag zum „Schutz der französischen Sprache vor den Auswüchsen der inklusiven Sprache“ wurde von den konservativen Republikanern eingebracht. Insgesamt 221 Abgeordnete, vor allem Konservative, stimmten für die Vorlage, während 82 Parlamentarier, vornehmlich Sozialisten, dagegen votierten.

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Auch die Sprachinstitution Académie française hatte sich in der Vergangenheit bereits warnend über Gendersprache geäußert und diese als „tödliche Gefahr“ für die französische Sprache bezeichnet. „Die dadurch verursachte Vervielfachung der orthographischen und syntaktischen Markierungen führt zu einer uneinheitlichen Sprache, die in ihrem Ausdruck disparat ist und eine Verwirrung schafft, die an Unleserlichkeit grenzt“, teilte die Einrichtung bereits vor einigen Jahren mit. Mit der Verwendung der Gendersprache mache sich Frankreich kommenden Generationen gegenüber schuldig. (fw)

Präsident Macron macht der Gendersprache eine Kampfansage Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP | Stephanie Jayet
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