WIEN. Nach gewalttätigen Übergriffen auf Besucher des Wiener Akademikerballs hat die FPÖ schwere Kritik an der Polizeiführung geäußert. Diese habe offenbar billigend in Kauf genommen, daß die gewalttätigen linksradikalen Demonstranten die Besucher bedrohen und attackieren konnten, sagte der Europa-Abgeordnete Andreas Mölzer.
Der FPÖ-Politiker, der auch selbst Opfer von Angriffen wurde, kündigte an, Strafanzeige gegen den Wiener Polizeipräsidenten Gerhard Pürstl zu stellen. Es habe offensichtlich Weisungen von höchster Stelle gegeben, „die Ballbesucher den Angriffen der linksradikalen Anarchos auszusetzen“.
Linke bespucken und attackieren Ballbesucher
Ähnlich äußerte sich auch FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky. „Die Strategie der Polizeiführung, wie sie angesichts der angekündigten Demonstrationen den Schutz der Gäste des ersten Wiener Akademikerballes gewährleisten wollte, ist blauäugig gewesen und deswegen auch voll in die Hose gegangen“, betonte Vilimsky. Er gehe davon aus, „daß sich nicht wenige rote und grüne und vielleicht auch schwarze Politiker ins Fäustchen gelacht haben.“
Für Aufsehen sorgt derzeit ein Video, auf dem zu sehen ist, wie Anhänger der linken Szene Jagd auf zwei Ballbesucher machen. Diese werden von einem gewalttätigen Mob beschimpft, attackiert und bespuckt. Ein herbeigeeilter Polizeibeamter greift dabei nicht ein, um die beiden Besucher zu schützen. Nach Angaben der FPÖ befanden sich unter den Randalierer zahlreiche Linksextremisten aus Deutschland. Insgesamt beteiligten sich knapp 3.000 Linke an den Protesten gegen den Ball.
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Polizei, SPÖ und Grüne loben Linksextremisten
Die Wiener Polizei sprach dagegen von einem gelungenen Einsatz. „Rund 1.000 PolizistInnen haben Freitag rund um die Hofburg ausgezeichnete Arbeit geleistet“, betonte der Vorsitzende der Personalvertretung, Harald Segall, ein einer Mitteilung. Die haltlosen Angriffe der FPÖ seien schlicht unverschämt.
Gegner des Balles zeigten sich erfreut über die Proteste gegen die Veranstaltung. Die Demonstrationen gegen den Akademikerball waren „ein deutliches Zeichen des Widerstandes“, teilte die Gruppe „Alternativen StudentInnen“ mit. Die SPÖ forderte die unverzügliche Aufnahme „deutschnationaler“ Burschenschafter in die Verfassungsschutzberichte. Es sei wichtig, Menschen vor „rechtsextremer Gewalt“ zu schützen, unterstrich die SPÖ-Nationalratsabgeordnete Petra Bayr. (ho)