MAILAND. JP Morgan Chase hat ein Konto des Vatikan geschlossen. Als Begründung nannte die Investmentbank „mangelnde Transparenz“. Der Vatikan-eigenen Bank Institutione per le Opere di Religione (IOR) wird Geldwäsche vorgeworfen.
Die IOR hatte ein Konto bei der Mailänder Filiale von JP Morgan Chase. Italienische Medien berichten, dort seien regelmäßig Gelder eingegangen und täglich wieder abgehoben worden. Das Geld sei regelmäßig auf ein Konto in Deutschland überwiesen worden. Insgesamt seien so in den vergangenen anderthalb Jahren 1,5 Milliarden Euro transferiert worden.
In einem Brief an den Heiligen Stuhl habe die Bank um Aufklärung gebeten. Die Vatikan-Mitarbeiter hätten diese jedoch nicht geliefert. Die Entscheidung von JP Morgan ist ein harter Rückschlag für die Bank, die seit mehreren Monaten intensiv um ein besseres Bild von sich bemüht ist. Seit der Veröffentlichung eines Buches über Geldgeschäfte des Vatikans (Vatikan AG) und weitere Enthüllung von vertraulichen Vatikan-Dokument (Vatileaks) steht die Zentrale der katholischen Kirche in der Kritik. (rg)