LISSABON/ATHEN. Die geplanten Finanzhilfen von bis zu 100 Milliarden Euro für spanische Banken sind in Griechenland und Portugal auf Kritik gestoßen. Portugals sozialistischer Oppositionsführer Antonio Seguro sagte, es dürfe „nicht Länder erster und zweiter Kategorie geben“, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Deswegen müsse sein Land dieselben günstigen Konditionen erhalten wie Spanien. Dennoch, betonte Seguro, unterstütze er die EU-Hilfen für die Regierung in Madrid.
Ähnlich äußerten sich auch griechische Politiker. Die Hilfen für Spanien bewiesen, daß der von EU und Weltbank geforderte Sparkurs ohne Erfolg bleiben werde, teilte die linksradikale Partei Syriza am Montag mit. Die Mehrheit der Griechen hat sich zwar für einen Verbleib im Euroraum ausgesprochen, lehnt weitere Einsparungen jedoch ab.
Unterdessen reißen die Warnungen vor einem Untergang der Gemeinschaftswährung nicht ab. Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Nouriel Roubini sagte der Bild-Zeitung, „wer den Griechen den Stecker zieht, provoziert den totalen Zusammenbruch der Eurozone”. Auch die Chefin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, betonte, sollten die Rettungsmaßnahmen für den Euro innerhalb der kommenden drei Monate keine Ergebnisse bringen, sei es zu spät, die Währung noch zu retten. (ho)