BERLIN. Am Dienstagvormittag ist eine Patrouille der Bundeswehr im Rahmen einer gemeinsamen Operation deutscher und afghanischer Sicherheitskräfte in der Nähe von Kundus beschossen worden. Ersten Meldungen zufolge sind drei deutsche Soldaten getötet worden, nachdem sie mit ihrem Fahrzeug bei einem Ausweichmanöver verunglückt waren.
Bei einem Besuch des Marine-Ehrenmals in Laboe teilte Verteidigungsminister Franz Josef Jung am Dienstagnachmittag die „traurige Nachicht“ mit, daß drei Soldaten in Afghanistan „im Einsatz für den Frieden gefallen“ sind.
Wie die Pressestelle des Verteidigungsministeriums mitteilte, seien die Soldaten mit Handfeuer- und Panzerabwehrwaffen angegriffen worden. Die deutschen Streitkräfte hätten das Feuer mit Bordwaffen erwidert und außerdem Luftunterstützung sowie Reservekräfte angefordert, so die Bundeswehr. Am frühen Nachmittag war die Operation noch nicht beendet.
„Bedrohungslage ist erheblich“
Erst Anfang Mai waren während eines mehrstündigen Gefechts mit deutschen und afghanischen Soldaten sieben mutmaßliche Aufständische getötet worden, die zuvor eine Patrouille der Bundeswehr angegriffen hatten. Bei diesem Kampf wurden zum ersten Mal während des Afghanistan-Einsatzes gegnerische Kräfte von Bundeswehrsoldaten getötet.
In einer internen Unterrichtung hatte der Einsatzführungsstab der Bundeswehr in der vergangenen Woche die Bedrohungslage in Afghanistan als „erheblich“ eingestuft. (vo)