WASHINGTON. Christen sind weltweit die am stärksten unterdrückte Religionsgemeinschaft. In 128 Ländern werden sie verfolgt oder diskriminiert, wie das Pew Research Center in einer Untersuchung herausgefunden hat. Vor allem in islamischen Ländern im Nahen Osten und Nordafrika sind Christen starken Repressionen ausgesetzt.
Verschlechtert hat sich die Lage für Christen unter anderem in Syrien. Durch den wachsenden Einfluß radikaler Aufständischer sei die Toleranz der Bevölkerung gegenüber Nicht-Moslems geschwunden. Auch in Ägypten habe sich die Lage für Christen verschlechtert. Diese werden häufig wegen ihres Übertritts vom Islam zum Christentum umgebracht. Oft reicht aber auch schon die Tatsache Christ zu sein, um islamischen Extremisten zum Opfer zu fallen.
Repressalien auch in Nicaragua und Eritrea
Aber auch in Ländern, in denen Christen eine Mehrheit stellen, sind sie vor Verfolgung nicht sicher. In Nicaragua, wo Katholiken fast 60 Prozent der Einwohner ausmachen, beklagt die Kirche Repressalien durch die Regierung, etwa das Abhören von Telefonverbindungen. In anderen Staaten mit christlicher Mehrheit geraten einzelne christliche Gruppen ins Visier der Regierung. Als Beispiel nennt die Studie Eritrea, wo Pfingstler und Evangelikale die Mehrzahl religiöser Gefangener bilden.
Bedingt durch die Masseneinwanderung aus dem islamischen Raum nehmen auch in Deutschland christenfeindliche Vorfälle zu. So seien in Asylunterkünften christliche Flüchtlinge wachsenden Repressionen ausgesetzt, warnte die evangelische Pastorin Mahin Mousapou. Mit weltweit rund 2,3 Milliarden Gläubigen sind Christen die größte Religionsgemeinschaft. (FA)